Was die Besten Arbeitgeber so ausgezeichnet machen? Vieles! Doch vor Allem leben und gestalten die Great Workplaces eine menschennahe, offene und auf Vertrauen aufbauende Unternehmenskultur.
Lernen Sie auf welche Weise diese Unternehmen ihre Unternehmenskultur gestalten und an welchen konkreten Maßnahmenbereichen sie sich orientieren. Außerdem können Sie sich von ausgewählten Best Practices der Besten Arbeitgeber inspirieren lassen.
Das sind die Besten Arbeitgeber 2019
Heuer kürte Great Place to Work® bereits zum 17. Mal „Österreichs Beste Arbeitgeber 2019“.
40 herausragende Unternehmen haben es in diesem Jahr geschafft. Sie alle eint eine großartige Unternehmenskultur, in der Vertrauen an der Spitze aller Werte steht.
Doch was tun diese Unternehmen konkret? Wie schaffen Sie es, eine nachhaltige Vertrauenskultur aufzubauen?
Maßnahmen mit Herzlichkeit strahlen stärker
Beste Arbeitgeber gestalten innovative Maßnahmen, die sich nicht nur auf den Arbeitsplatz beschränken, sondern auch darüber hinausgehen. Ob eine Maßnahme erfolgreich ist und von den Mitarbeitenden angenommen wird, hängt ganz klar von mehreren Faktoren ab.
Was wir wissen ist, dass es nicht nur die Menge oder der Umfang der Maßnahmen sind, die ihre Wirksamkeit verstärken. Es kommt vor allem auf die „Verpackung“ an – auf die Art und Weise, wie eine Maßnahme ausgestaltet ist und den Mitarbeitenden angeboten wird.
Die Maßnahmen der Great Workplaces haben eines gemeinsam: sie gehen auf die Bedürfnisse und Talente der Mitarbeitenden ein. Sie fördern Zusammenarbeit, leben Wertschätzung und ermöglichen eine offene und faire Unternehmenskultur. Das sich das auch auf den Erfolg des Unternehmens auswirkt, ist nicht verwunderlich.
Die Neun Maßnahmenbereiche zur Gestaltung einer Vertrauenskultur
Im Rahmen des Culture Audit© werden neun Bereiche der Personalarbeit nach dem Giftwork™ Modell von Great Place to Work® analysiert. Dabei handelt es sich um die maßnahmenseitige Ausgestaltung der Unternehmenskultur.
Ziel ist es, die Unternehmenswerte lebendig auszugestalten, um ein aktives Arbeitserlebnis zu ermöglichen. Mitarbeitenden einen Rahmen zu bieten, um sich authentisch und engagiert einbringen zu können.
Im Kern beschäftigt sich das Giftwork Modell mit drei Überbereichen: Ziele besser erreichen, Bestleitungen fördern und ein starkes Team bilden. Zu jedem dieser Bereiche gibt es drei Unterbereiche, dessen Ausgestaltung eine erfolgreiche Unternehmenskultur ermöglichen können.
Das sind die 9 Bereiche zur maßnahmenseitigen Ausgestaltung einer Vertrauenskultur:
1. Ziele besser erreichen
(1) Informieren bedeutet eine offene und transparente Kommunikation. Es beinhaltet Kommunikation auf Augenhöhe, Mitarbeitende wissen zu lassen, wie das Unternehmen sich entwickelt, Absprache zu halten und niemanden außen vor zu lassen.
(2) Inspirieren steht für die Bewusstseinsschaffung, welchen Beitrag der einzelne Job für die Organisation und die Gesellschaft hat. Eine inspirierende Strategie sowie klare Unternehmensziele und -werte orientieren dabei.
(3) Zuhören versteht sich nicht nur im geschäftlichen Sinne. Auch auf die persönlichen Sorgen und Wünsche der Mitarbeitenden soll zur Genüge eingegangen werden, um Vertrauen zu schaffen und eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten.
2. Bestleistungen fördern
(4) Anerkennen bedeutet Wertschätzung und faire Entlohnung für gute Arbeit und zusätzlichen Aufwand. Nicht nur Fortschritte, sondern auch Fehler anzuerkennen, fördert die Kommunikation und ist unabdingbar für eine lebendige Vertrauenskultur.
(5) Entwickeln steht für die Förderung individueller Fähigkeiten. Dazu zählen unternehmensspezifische Aus- und Weiterbildungen.
(6) Fürsorge beinhaltet Work-Life-Balance und Gesundheitsförderung. Dazu zählen Initiativen wie Familien zu unterstützen, Mitarbeitenden in schwierigen Lebenssituationen unter die Arme zu greifen oder die mentale und physische Gesundheit zu fördern.
3. Ein starkes Team bilden
(7) Integrieren bedeutet, neue Mitarbeitende wertschätzend in das Team zu integrieren. Dazu gehören das Recruiting und die Einstellung neuer Mitarbeitenden.
(8) Feiern – und das nicht nur bei Unternehmenserfolgen, sondern auch bei persönlichen Meilensteinen wie Geburtstagen oder wichtigen Anlässen soll aktiv gefördert und zelebriert werden.
(9) Beteiligen sollen sich alle Mitarbeitenden nicht nur an ihren eigenen Projekten. Auch unternehmensinterne Veranstaltungen und Ideen wie Gesundheitsprojekte oder die Beteiligung an gemeinnützigen Aktionen stärkt Vertrauen und Zusammenhalt.
Best Practices aus der Unternehmenskultur ausgezeichneter Unternehmen
In den folgenden drei Beispielen finden Sie kreative und wirksame Maßnahmen von der maßnahmenseitigen Ausgestaltung einer Vertrauenskultur.
Best Practice zu „Informieren“: Team Frühstück
Um den Zusammenhalt zu stärken und den gegenseitigen Austausch sowie das Kennenlernen zwischen GeschäftsführerInnen, Führungskräften und Mitarbeitenden zu fördern, bieten Unternehmen ein besonderes Frühstück an.
Einmal im Quartal gibt es ein Frühstück mit der Geschäftsführung, an dem 15 Mitarbeitende per Zufallsprinzip eingeladen werden.
Tipp: Abgesehen von der Möglichkeit eines Quartals-Frühstück mit der Geschäftsführung, schafft ein Frühstück für alle Mitarbeitenden oder ein Team-Frühstück Gemeinschaftlichkeit, Austausch und Motivation. In dieser Zeit kann ein wertvoller Austausch zwischen mehreren Abteilungen und Führungsebenen stattfinden.
Best Practice zu „Fürsorge“: Aktivitäten und Teamgeist durch Challenges fördern
Um die Mitarbeitende zu motivieren, fit und gesund zu bleiben, hat sich ein Unternehmen eine besondere „Jahreschallenge“ überlegt.
Alle Mitarbeitende bekommen ein Armband mit einem eingebauten Aktivitätsmesser. Die aktivsten Mitarbeitende werden am Ende des Jahres ausgezeichnet. Doch bei der Challenge steht nicht nur die körperliche Aktivität im Vordergrund.
In insgesamt 10 Kategorien können Mitarbeitende Punkte sammeln. Dazu zählen kulturelle Aktivitäten, Ideengenerierung oder soziales Engagement.
Ziel ist es, Mitarbeitende zu motivieren, ihre Freizeit gesünder und nachhaltiger zu gestalten und neue Interessen zu wecken.
Best Practice zu „Integrieren“: Ein herzliches Willkommen!
Unternehmen können ihren neuen Mitarbeitenden vor Arbeitsstart eine nette Willkommenskarte schicken – eine kleine Geste mit großer Wirkung.
Auf dieser Karte kann das ganze Team oder die Geschäftsführung einen persönlichen Willkommensgruß überbringen, welcher die zukünftige Zusammenarbeit hervorhebt und freundliche Botschaften übermittelt. So erzeugt man Vorfreude.
FAZIT: So gelingt die Gestaltung einer erfolgreichen Unternehmenskultur
Ausgezeichnete Arbeitgeber gestalten Unternehmenskultur auf mehreren Ebenen. Die neun Bereiche des Giftwork™ Modells bieten eine gute Orientierung. Zu beachten ist, dass es nicht die Vielfalt oder Anzahl der Angebote alleine ist, die die Wirksamkeit verstärkt. Viel wichtiger ist die Ausgestaltung der Maßnahmen, die stimmig sein muss und zum Unternehmen passen soll.