Bei den Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen nachhaltiger Unternehmen ist in den letzten Jahren ein ganz klarer Wandel zu erkennen. Die Konsument:innen legen immer mehr Wert auf ökologisch verantwortliches Handeln und fordern nachhaltige Unternehmen. Doch:
Diese Fragen beantworten wir im folgenden Artikel!
Der Begriff der Nachhaltigkeit bedeutet, dass aus dem Ökosystem nicht mehr entnommen werden darf, als auch wieder neu aufgebaut wird. So darf in der Forstwirtschaft beispielsweise nur so viel abgeholzt werden, wie auch wieder nachwachsen kann. Dies lässt sich auf alle natürlichen Ressourcen übertragen und so beinhaltet der Nachhaltigkeitsgedanke viele verschiedene Bereiche.
Das besondere Ziel von Sustainability ist es, umweltschonendes Handeln, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit in Einklang zu bringen. Dazu haben die vereinten Nationen in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung von 2015 17 Sustainable Development Goals (SDGs) formuliert, um genau dies zu erreichen.
Die Themen der gesellschaftlichen Verantwortung (Umweltbelange, gesellschaftliche Entwicklungen und Compliance), spielen beim Aufbau einer vertrauensbasierten und nachhaltigen Unternehmenskultur zukünftig eine immer größere Rolle. Dies zeigt auch das Ergebnis einer neuen repräsentativen Studie, die von Great Place to Work® Deutschland und dem „Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP)“ durchgeführt wurde.
Lesen Sie HIER die gesamte Nachhaltigkeits-Studie.
Lange Zeit waren Unternehmen rein vom Streben nach Gewinnmaximierung getrieben und wurden in erster Linie als wirtschaftliche Kräfte der Märkte wahrgenommen. Aufgrund der Globalisierung der Weltwirtschaft sind allerdings vermehrt ökologische sowie soziale Probleme aufgetreten. Darunter unter anderem:
Auf diese ökologischen und sozialen Probleme haben Unternehmen einen direkten Einfluss. Unternehmen steuern maßgeblich das Konsumverhalten. Sie spielen eine erhebliche Rolle bei Diskussionen um Themen wie Massenentlastung oder Wettbewerbsverzerrung. Unternehmen sollten sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und Gesellschaft bewusst sein.
Mit den Jahren ist es zu einem Wertewandel gekommen und Transparenz, Vertrauen und Gerechtigkeit sind so wichtig wie noch nie. Unternehmen sind gefordert, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen und nachhaltig zu handeln. So können Unternehmen einen erheblichen Einfluss auf die Verbesserung der Umwelt nehmen und helfen so der Allgemeinheit.
Nachhaltige Unternehmen beschränken sich nicht nur auf einige wenige Umweltschutzmaßnahmen, sondern achten auf alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit:
Oft werden Umweltschutz und Klimaschutz als Synonyme verwendet, dabei handelt es sich dabei um verschiedene Bereiche, welche sich unter Umständen sogar gegenseitig behindern können. Emissionsarmer Biodiesel ist beispielsweise super für den Klimaschutz. Schadet hingegen aber der näheren Umwelt, wenn der Raps in Monokulturen angebaut wird.
Klimaschutz und Umweltschutz müssen immer zusammen betrachtet werden. Klimaschutz kann nicht als Einzelnes betrachtet werden, da dieser ein Teilbereich des Umweltschutzes ist.
Nachhaltige Unternehmen achten im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes auf Folgendes:
Nachhaltige Unternehmen haben handfeste wirtschaftliche Vorteile. So haben nachhaltige Unternehmen in der Regel einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Immer mehr Kunden achten auf nachhaltige Produkte und meiden Unternehmen, die hinsichtlich der Nachhaltigkeit einen schlechten Ruf haben. Zudem haben nachhaltige Unternehmen auch einen entscheidenden Vorteil, wenn es um Investoren oder Geschäftspartner sowie um Bewerber:innen geht.
Nachhaltige Unternehmen sparen außerdem Kosten. Das gilt primär für den Energieverbrauch, Abfall, Abwasser und Emissionen. Durch Nachhaltigkeit kann ein Unternehmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch höhere Preise für nachhaltige Produkte verlangen. Konsumenten geben gerne mehr Geld für Nachhaltigkeit aus, wenn sich das Image eines Unternehmens erst einmal gefestigt hat und akzeptiert wird.
Auch was die sozialen Komponenten betrifft, kann Sustainability gesichert werden. Dies äußert sich im Verhalten gegenüber den eigenen Mitarbeitenden, Geschäftspartner:innen bis hin zu der Allgemeinheit und hat viele verschiedene Facetten.
In Bezug auf die Mitarbeitenden geht es dabei um:
In Bezug auf Geschäftspartner und Zulieferer äußert sich Nachhaltigkeit eines Unternehmens in:
Die Allgemeinheit betrifft die Nachhaltigkeit eines Unternehmens in Form von:
Sustainability von Unternehmen zu messen, ist eine große Herausforderung und gar nicht mal so einfach. Nachhaltigkeit lässt sich nicht immer in bloßen Zahlen ausdrücken. In der Regel stammen die Informationen zu der Nachhaltigkeit eines Unternehmens aus den Nachhaltigkeitsberichten der entsprechenden Unternehmen direkt.
Daher wird sich dabei auf Ratingagenturen gestützt, die darauf spezialisiert sind, die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu erfassen. Bekannte Ratingagenturen sind unter anderem:
Zudem geben auch Indizes wie der DAX 50 ESG oder der Dow Jones Sustainability Index Aufschluss über die Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Solche Ratings und Indizes lassen sich in der Regel nur für große börsennotierte Unternehmen umsetzen.
Das Thema Sustainability betrifft die Führungsebenen, insbesondere in Hinblick auf die strategische Gesamtverantwortung. Ein eigenes Team ist sehr empfehlenswert, wenn es um die Erarbeitung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien geht. Ein neutraler Expertenrat ist ebenfalls von Vorteil.
Nachhaltige Unternehmen haben mehr Erfolg und dies ist in verschiedensten Vorteilen durch die Sustainability gegeben.
Nachhaltige Unternehmen sind:
Außerdem steigen durch das Prinzip der Nachhaltigkeit die wirtschaftlichen Kennzahlen.
Wie zuvor schon erwähnt, haben nachhaltige Unternehmen einen ganz klaren Wettbewerbsvorteil, da Nachhaltigkeit ein immer größer werdendes Thema für künftige Generationen ist. Sie legen immer mehr Wert auf nachhaltige Produkte und vertrauen dabei eher nachhaltigen Unternehmen.
Zudem ist Nachhaltigkeit auch für Investoren ein großes Thema und führende Anbieter berücksichtigen zunehmen auch ökologische und soziale Aspekte von Unternehmen. Zu guter Letzt können nachhaltige Unternehmen für ihre Produkte mehr Geld verlangen. Die Konsumenten vor allem zukünftiger Generationen sind dazu bereit auch etwas mehr zu zahlen, wenn sie einem Unternehmen erst einmal vertrauen.
Sustainability hat für Unternehmen also viele entscheidende Vorteile:
Great Place to Work® zelebriert großartige Unternehmenskulturen. Unser Anliegen ist es, faire, innovative und vertrauensbasierte Arbeitsplätze für ALLE Menschen zu schaffen.
Das Thema der gesellschaftlichen Verantwortung spielt in diesem Zusammenhang eine größere Rolle denn je.
Nachhaltigkeit beschäftigt nun schon lange nicht mehr nur gewisse Teile unseres Lebens und der Gesellschaft. Die Sorge um den Klimawandel, soziale Verantwortung und die Sicherstellung des friedlichen und respektvollen Zusammenlebens betrifft jede:n Einzelne:n von uns – und damit auch Unternehmen.
Die sogenannten SDGs, zu Deutsch „Ziele für nachhaltige Entwicklung“, sind die politische Zielsetzung der Vereinten Nationen. Sie traten am 1. Januar 2016 in Kraft und folgen damit den im Jahr 2000 beschlossenen Milleniumsentwicklungszielen. Bis Ende 2030 will die internationale Staatengemeinschaft anhand dieser Ziele dem Klimawandel entgegenwirken, die Gesundheitsversorgung verbessern, Armut beseitigen so wie die Gleichstellung der Geschlechter fördern.
Das achte Ziel weist konkret auf die Verbindung zwischen Arbeit und Nachhaltigkeit hin: „Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit für alle – dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.“
Es versteht sich daher fast von selbst, dass die Förderung vertrauensbasierter Arbeitsplätze und die Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele Hand in Hand gehen.
Doch wieso ist es gerade jetzt so wichtig Nachhaltigkeitskonzepte in Unternehmen zu etablieren und zu fördern und worauf kommt es dabei an?
Wir haben uns anhand von Studien und Beispielen Great Place to Work® zertifizierter Unternehmen diesen Fragen gewidmet und bieten Antworten und Einblicke in den Kontext der nachhaltigen Unternehmenskultur.
Great Place to Work® Deutschland und das „Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP)“ haben vor kurzem eine Studie veröffentlicht, welche bestätigt, dass 67% der Befragten sich große Sorgen um den Klimawandel machen. Bei den Befragten im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, sind es sogar 74%.
Im Angesicht des Fachkräftemangels sind diese Ergebnisse sehr ernst zu nehmen. Unternehmen, welche attraktive Arbeitgeber für junge Talente sein wollen und sich im Wettbewerb um Fachkräfte beweisen wollen, müssen daher auf umfassende Nachhaltigkeitskonzepte setzen. Diese sollten nicht nur dem Klimawandel entgegenwirken, sondern sich auch an den anderen Zielen für nachhaltige Entwicklung orientieren.
Denn nur 55% der befragten Mitarbeitenden sind mit der Art und Weise, wie Unternehmen einen Beitrag für die Gesellschaft leisten zufrieden.
Die Studie der deutschen Kolleg:innen und des CSCP zeigen ebenfalls, dass Mitarbeitende ihre Arbeitgeber insgesamt besser bewerten, wenn diese anspruchsvolle Nachhaltigkeitsziele in ihre Werten verankert haben.
Das von Great Place to Work® zertifizierte Unternehmen Fronius ist nur einer von vielen zertifizierten, österreichischen Arbeitgebern, welche sich die Ziele für nachhaltige Entwicklung nicht nur zu Herzen nehmen, sondern diese auch aktiv priorisieren.
So ist das SDG „Hochwertige Bildung“ Ansporn für das Fronius-Bildungsprogramm und das vielfältige Lehrangebot des Unternehmens. „Bezahlbare und saubere Energie“ wird bei Fronius durch die Entwicklung effizienter Lösungen durch die Nutzung von Sonnenenergie zu einem Kernthema des Unternehmens.
Takeda Austria, 2021 als Bester Arbeitgeber ausgezeichnet und von Great Place to Work® zertifiziert, ist ein pharmazeutisches Industrieunternehmen mit Sitz in Wien. Dieser Arbeitgeber beschäftigt einen Nachhaltigkeits-Experten, steht zur Diversität in der Belegschaft und hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 vollkommen CO2 frei zu agieren – eine große Herausforderung für Unternehmen dieser Branche, doch das schreckt Takeda keinesfalls ab.
Anhand der von Great Place to Work® Deutschland und CSCP erstellten Studie, den vorbildlichen Beispielen unserer zertifizierten Unternehmen und unserer langjährigen Erfahrung in der Förderung und Sichtbarmachung vertrauensbasierter und nachhaltiger Unternehmenskultur, wissen wir:
Sie wollen mehr zum Thema Nachhaltigkeit im und ums Unternehmen lesen?
Den Beitrag zur Studie „Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen“, finden Sie hier.
Besuchen Sie unsere Kolleg:innen von Brutkasten und lassen Sie sich von Start-Ups inspirieren, die mit Innovation gegen den Klimawandel vorgehen.
Und: erfahren Sie mehr in unseren Great Place to Work® Sustainability Stories.
Prof. Dr. René Schmidpeter spricht über die Krise als Chance für ein Umdenken in Wirtschaft und Nachhaltigkeit und die Plattform Better Great Together, die aus der Innitiative anläßlich 20 Jahre Great Place to Work® entstanden ist.
Weltweit stehen unsere Wirtschaftssysteme vor weitreichenden Herausforderungen. Globale Wertschöpfungsketten sind langfristig unterbrochen, der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran, soziale und politische Konflikte nehmen zu, die Inflation erhöht massiv das unternehmerische Risiko und die Biodiversität nimmt rapide ab.
Gleichzeitig haben wir eine nie dagewesene Staatsverschuldung und ein politisches Umfeld, welches von Misstrauen und Instabilität geprägt sind. Es sind multiple Systemkrisen, die wir gerade gemeinsam erleben und deren Tragweite vielen noch nicht bewusst ist.
Es scheint derzeit, dass die globale Industriegesellschaft, wie wir sie kannten, bald der Vergangenheit angehören wird. Denn, immer mehr Menschen erkennen, dass wir nur in einer nachhaltigen Wissenschaftsgesellschaft weiterhin friedlich zusammenleben werden können. Ein „weiter so wie früher“ ist keine erfolgversprechende Antwort auf die aktuellen unternehmerischen und gesellschaftlichen Herausforderungen mehr. Es braucht neue lösungsorientierte Antworten für die aktuell dynamisch verlaufenden Entwicklungen.
Bei vielen EntscheiderInnen steht derzeit oft noch die Frage nach der Resilienz des eigenen Geschäftsmodell im Vordergrund. Wie kann das eigene Unternehmen stabilisiert und das Schlimmste verhindert werden. Der verständliche Wunsch nach Stabilität und Sicherheit, ist zu Beginn einer Krise meist die erste Reaktion.
Resilienz bedeutet wörtlich übersetzt „zurückspringen“ bzw. „abprallen“ und beschreibt die Fähigkeit sich von Krisensituationen zu erholen bzw. auf Veränderungen des Umfelds konstruktiv zu reagieren. Selbsterhaltung und Widerstandsfähigkeit stehen dabei meist im Vordergrund. Bezogen auf die aktuelle Krise stellt sich jedoch aktuell immer öfter die Frage, ist ein Zurück zur alten Normalität überhaupt möglich/gewünscht?
Denn mittlerweile sind viele unumkehrbare Entwicklungen durch die Krise beschleunigt worden. Kann man in Anbetracht dieser massiven gesellschaftlichen Veränderungen und dem Ausmaß der Krise dieser mit altbekannten und oftmals bewährten Konzepten begegnen? Ist das oberste Ziel wirklich, dass wir die alten Wirtschaftsmodelle und -strategien erhalten?
Oder ist die gegenwärtige Lage nicht vielmehr eine Chance, das alte Gegensatz Denken zwischen unternehmerischen Erfolg und nachhaltiger Entwicklung unserer Gesellschaft endgültig zu überwinden? Eine Möglichkeit alte Wirtschaftsdogmen hinter sich zu lassen und neue (nachhaltige) Wege zu gehen? Eines ist klar, die neuen Technologien werden immer mehr unsere Zukunft prägen.
Aber sind es nicht die von uns geteilten sozialen Werte sowie eine positive Kultur der Zusammenarbeit, die den entscheidenden Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft darstellen? Ist es nicht gerade der gemeinsame Purpose, der uns hilft Impact orientiert Mehrwert für das Unternehmen und die Gesellschaft zu schaffen? Ist es nicht endlich Zeit der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit mehr Aufmerksamkeit zu schenken?
Studien zeigen wir haben alle technologischen und wirtschaftlichen Mittel, allen bekannten Krisen erfolgreich zu begegnen. Aber haben wir auch das richtige Mindset und die sozialen Ressourcen dafür, die notwendige und weitreichende technologische und wirtschaftliche Transformation zu meistern?
Neueste Konzepte des Nachhaltigen Managements sprechen immer öfter von einer Koevolution, in der die wirtschaftliche, soziale, ökologische Dimension sowie die Wissensdimension sich nur im Gleichklang miteinander positiv entwickeln können. Es braucht dafür eine Unternehmenskultur, welche die menschlichen Bedürfnisse als Maß der Entscheidungen sieht.
Dabei gilt es alle Mitarbeitenden auf Augenhöhe in die bevorstehende Unternehmenstransformation miteinzubinden diese positiv zu adressieren und im Wandel mitzunehmen. Gemeinsam gilt es im Unternehmen die Frage zu stellen: Welche Kraft können wir aus der aktuellen Krise schöpfen, um die Zukunft gemeinsam positiv zu gestalten?
Es geht in dieser unternehmerischen Perspektive darum, das oftmals überholte Geschäftsmodell kritisch zu hinterfragen. Aus dem für alle oft überraschenden Momentum der Krise kann so Neues entstehen. Es gilt die äußere Dynamik der Krisen positiv aufzunehmen und in neue Veränderungen und Innovationen umzuwandeln.
Mit der Kollaborations-Plattform Better Great Together wird gerade eine innovative Antwort für nachhaltig agierende Unternehmen und ihre Zukunftsgestalter:innen geschaffen. Gemeinsamkeit steht im Vordergrund ebenso wie wirtschaftliche Zusammenarbeit mit gleichem Mindset. Über Alle Branchen und Betriebsgrößen hinweg. Während sich Menschen zunehmend aus Jobs ohne Purpose verabschieden, präsentieren sich ArbeitgeberInnen dieser Plattform mit ihren Jobs mit Impact.
Hierbei haben Unternehmen mit einer ausgeprägten Kooperationskultur und den positiven Einbezug der Mitarbeiter:innen einen großen Vorteil. Ihr Anspruch die Mitarbeiter:innen als Partner:innen in diesen Veränderungsprozessen zu sehen, spielt für das Nachhaltige Wirtschaften eine besondere Rolle. Es sind gerade die Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt stellen, die auch nachhaltig innerhalb globaler Wertschöpfungsketten agieren und konsequent an neuen ökologischen Lösungen und sozialen Innovationen arbeiten.
Diese Unternehmen profitieren daher in wirtschaftlich dynamischen Zeiten besonders vom hohen Vertrauen, dass sie bei Mitarbeiter:innen genießen. Insbesondere die hohe Identifikation der Mitarbeiter:innen mit dem Unternehmen hilft dabei, die bevorstehenden schwierigen Transformationen zu meistern und dem gegenwärtigen technologischen Wandel positiv zu begegnen.
Eine gute Arbeitskultur, ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Unternehmertum sind die positive Antwort auf die aktuellen Entwicklungen, die weit über den verständlichen, aber oft zu kurz gegriffenen Wunsch nach dem bedingungslosen Erhalt alter Strukturen (welches oft in staatliche Subventionen, neue Bürokratie und Stützung überholter Geschäftsmodelle mündet) hinausgehen!
Mut gemeinsam die Gegenwart von der Zukunft her zu denken, war noch nie so wichtig wie heute! Und das gelingt bekanntlich Better Great Together.
Great Place to Work® begeht 2022 sein 20-jähriges Jubiläum in Österreich. Unsere Aufgabe und Mission ist es, vertrauensbasierte Arbeitsplatzkultur zu messen und die „Besten Arbeitgeber Österreichs“ sichtbar zu machen. Wir zertifizieren Unternehmen und attestieren damit einen hervorragenden Arbeitgeberstandard.
Die Besten der Besten zeichnen wir einmal jährlich aus: am 19. Mai 2022 bereits zum 20. Mal.
Der zurückliegende Zeitraum ist geprägt von kontinuierlichen und tiefgreifenden Veränderungen der (Arbeits-)Welt. Insbesondere die vergangenen zwei Jahre haben zu einem Wandel in der Arbeitskultur beigetragen. Ein Maß an Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und Arbeitsort wurde umgesetzt, wie es davor kaum vorstellbar war. Eine Herausforderung für Mitarbeiter:innen und Führung – die Sehnsucht nach einem Zurück in die Vor-Pandemie-Normalität ist spürbar.
Die vergangenen beiden Jahre haben aber weit mehr als nur die äußerliche Form der Arbeitserbringung geändert. Menschen haben ihre Perspektive auf das Arbeiten grundlegend verändert. So steht die Frage nach dem Sinn ihrer Tätigkeit und soziale Aspekte stärker im Zentrum. Wenn dieser sich nicht erschließt, ziehen immer mehr Menschen die Konsequenzen und wenden sich von ihren Arbeitgebern ab. Unter dem Schlagwort „the great resignation“ geistert dieses Phänomen durch die industrialisierten Staaten.
Menschen befinden sich auf der Suche nach Sinn und wollen mit der eigenen Arbeit Gutes tun. Themen wie der Begriff der Nachhaltigkeit und der Klimawandel, der sich etwa im rasanten Schwinden der Artenvielfalt und in humanitären Katastrophen äußert, bewirken, dass Menschen zu jener Gruppe gehören wollen, die Teil der Lösung ist und nicht des Problems. Je jünger sie sind, desto klarer verleihen sie ihrem Bedürfnis nach nachhaltig agierenden Unternehmen auch Ausdruck.
Glaubwürdigkeit beginnt durch nachhaltiges Handeln
Wir blicken auf Jahrzehnte zurück, in denen viel über Verantwortung und Fairness gegenüber nachfolgenden Generationen gesprochen, geschrieben, debattiert wurde. Vereinbarungen über Ziele zum Klimaschutz wurden getroffen und – wie im Rückspiegel zu betrachten ist – nicht eingehalten. Die Zeit großer und geduldiger Worte muss endlich einer Zeit glaubwürdigen Handelns und ungeduldigen Einforderns weichen.
Kein Unternehmen, das wirtschaftlich erfolgreich sein will, kann es sich heute noch leisten, das Thema Nachhaltigkeit auszuklammern. Nachhaltig leben ist kein Trend und kein Modethema, es ist das Gebot der Stunde. Und es verlangt Taten. Jetzt.
Hitzewellen, Dürre und Fluten nach Starkregen sind auch in unseren Breitengraden eingekehrt. Die über Jahrzehnte vorhergesagten und immer deutlicher spürbaren Auswirkungen des Klimawandels fordern Unternehmen zunehmend, ihre Geschäftsmodelle und deren Impact zu überprüfen. Es gilt, Unternehmensstrategien und globale Herausforderungen in Einklang zu bringen.
Die wesentliche Qualität unserer Zeit ist Transformation, geprägt durch neue Technologien, Digitalisierung, globale Vernetztheit, demografische Veränderungen und einen Wertewandel in Richtung Nachhaltigkeit. Dies erleben Unternehmen tagtäglich im Gespräch mit potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im War for Talents spielt der betriebliche Impact eine immer größere Rolle.
Zahlreiche Betriebe und Start-ups haben sich längst dieser Herausforderung angenommen. Sie handeln im Nachhaltigkeits-Mindset und bewegen sich auch im Feld der technologischen Antworten. Wenn etwas heute klar ist, dann, dass Antworten auf die Klimakrise Mensch und Technologie gleichermaßen im Fokus haben müssen: Eine nachhaltige Werteeinstellung, gepaart mit technologischem Fortschritt, kann zu den gewünschten Entwicklungen führen. Eines der beiden Elemente alleine reicht nicht aus.
Fairness gegenüber künftigen Generationen
Wenn wir also die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen nicht gefährden wollen, dann muss es in knapp 10 Jahren gelingen, das Fundament für ein neues, nachhaltiges Wirtschaftssystem und das Prinzip der Nachhaltigkeit zu etablieren. Im zwanzigsten Jahr unseres Bestehens in Österreich erscheint es nun an der Zeit, unsere Perspektive diesbezüglich zu erweitern, denn:
Einen Great Place to Work kann es nur auf einem lebenswerten Planeten geben.
Weitermachen wie bisher ist also keine Option. Nachhaltige Entwicklung lautet die Devise. Und zwar am besten gemeinsam. Wo Menschen und Unternehmen auf Augenhöhe miteinander kooperieren, steigen die Chancen, neuartige Lösungsansätze zu entwickeln und damit auch komplexe Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
Zum 20-Jahr-Jubiläum von Great Place to Work® in Österreich bieten wir nachhaltig inspirierten Unternehmen eine Bühne. Und viel mehr als das: Mit einem gemeinsamen Nachhaltigkeits-Mindset lässt sich das individuelle Business stärken. Mit Verantwortung lassen sich Menschen im Unternehmen nachhaltig fördern. Gemeinsam können wir einen Beitrag zur Rettung der Welt leisten.
Aus dieser Überzeugung übernehmen wir noch mehr Verantwortung und investieren in eine Zukunftsinitiative: #BetterGreatTogether.
Wir laden Unternehmen, die positive Vorbilder für ein Impactful Business sind, ein, sich auf einem Marktplatz zu engagieren. Hier können sie ihre vielfältigen Antworten zur Bewältigung der Klimakrise und als sozial verantwortungsvolle Organisation sichtbar machen. Und Kollaborationsmöglichkeiten nutzen, um gemeinsam Fortschritt zu erzielen.
Der Marktplatz will großartige Arbeitgeber und engagierte Futurepreneurs dabei unterstützen, über sich selbst hinauszuwachsen, gleichgesinnte Business-Partner kennenzulernen und engagierte Fachkräfte zu finden. Mit dem gemeinsamen Ziel, einen Beitrag zu leisten, um die Welt besser zu machen.
Die engagierten Vorreiter:innen einer neuen Wirtschaft sind gefragt, ihre vielfältigen Potenziale auf einer modernen Plattform zu bündeln, miteinander zu wachsen und gemeinsam einen lebendigen Marktplatz für vorbildlich nachhaltige Lösungen zu schaffen.
Warum tun wir das? Weil wir davon überzeugt sind, dass es einen großartigen Arbeitsplatz nur auf einem lebenswerten Planeten geben kann. Weitermachen wie bisher ist daher keine Option. Weiterentwickeln lautet die Devise. Und zwar am besten gemeinsam.
Let’s Accelerate Impact Together!
Der neue Marktplatz für eine neue Wirtschaft bietet Raum für kollaboratives Lernen, für Austausch und Entwicklung, für nachhaltiges Business und öffentliche Sichtbarkeit.
Auf dem Marktplatz der Initiative #BetterGreatTogether bauen wir eine einzigartige Nachhaltigkeits-Community auf, die sich an Betriebe in allen Branchen richtet. Multidisziplinäre Begegnungen am Marktplatz sollen dazu beitragen, dass in kollaborativen Prozessen Innovationen entstehen, Perspektiven erweitert werden und nachhaltiges Business erwächst.
Die Marktplatz-Logik führt da zusammen, wo mehr entstehen kann: Durch aktives Matching und Begleitung der Marktplatz-User:innen werden Möglichkeitsräume für Synergie-Effekte aufgemacht, von denen alle Marktplatz-User:innen profitieren können.
Tu Gutes und sprich darüber! Dem kontinuierlich wachsenden öffentlichen Interesse an Unternehmen, denen man vertrauen kann, trägt der #BetterGreatTogether Marktplatz Rechnung. Öffentliche Events, gestaltet durch Marktplatz-User:innen, bieten Einblicke in Nachhaltigkeitslösungen am Puls der Zeit.
Arbeiten, wo Sinn und Wirkung zusammenkommen
Jeder Mensch sollte für sich in Anspruch nehmen, die eigene Energie, seine Fähigkeiten und Leidenschaften dort einzusetzen, wo sie sinnerfüllend und wirksam zur Entfaltung kommen können. Die traurige Wahrheit hierzu enthüllt unsere aktuelle globale Employee Engagement-Studie: In österreichischen Durchschnittsunternehmen sehen nur 4 von 10 Mitarbeitenden Sinn in der Ausübung ihrer Arbeit. Damit liegt Österreich europaweit auf dem letzten Rang.
Darauf braucht es dringend Antworten. Und es gibt sie, die Arbeitgeber mit Impact. Im Rahmen der Marktplatz-Aktivitäten werden sich alle Menschen Einblicke in jene Unternehmen verschaffen können, deren Geschäftskonzepte auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind und die zugleich von ihren Mitarbeiter:innen als Great Workplaces – als herausragende Arbeitgeber mit Sinn – gesehen werden. Sie wollen mehr über die „Jobs-mit-Impact-Days“ erfahren, dann kontaktieren Sie uns gleich hier.
Anne Brüne ist Senior Consultant bei Great Place to Work® Deutschland.
Ihren Platz bei Great Place to Work® hat die studierte Sozialwissenschaftlerin Anne Brüne über ihr soziales Umfeld gefunden – eine Mitarbeitende der Organisation hatte sie damals angeworben. Das ist jetzt rund 16 Jahre her.
Lassen Sie sich das komplette Gespräch zwischen Doris Palz und Anne Brüne auf keinen Fall entgehen!
Y, oh why?
„Arbeit kann auch im Traum stattfinden – ich habe gelernt, die passiven Seiten der Arbeit schätzen zu lernen“, so Anne Brüne. Stabile Unternehmen schaffen, damit die Menschen dort an Krisen nicht scheitern, sondern wachsen: So beschreibt sie den Grund für ihre langjährige Treue zu Great Place to Work®. your Y® - TRUST IN GROWTH ist nicht nur der Name, sondern auch das Motto des Unternehmens, das Brüne mit ihrem Kollegen Darijo Višević gegründet hat.
Wo die Reise hingeht: Wie unterstützen wir Unternehmen in der Krise?
„Gesellschaftliche Transformationen schlagen sich auch im Kleinen nieder“, erklärt Brüne. „Je selbstbewusster Unternehmen und die Menschen dort werden, desto mehr Potenzial für Veränderung entsteht dort auch. Das spiegelt sich in den Prozessen der Entwicklung wider. Wer sich für diese Prozesse öffnet, schafft mehr. Als Beraterin trete ich dann in eine Beziehung mit den Unternehmen. So können wir gemeinsam Möglichkeiten statt zwingender Transformationen erarbeiten.“
Es bewegt sich viel in der Welt und damit auch in Bezug auf die Art, wie wir arbeiten.
Brüne weiß: Besonders viel tut sich derzeit im Bereich Nachhaltigkeit. Das Thema gewinnt an Dringlichkeit. Die Rolle der Unternehmen im Klimawandel und in der Ressourcenfrage dürfe man nicht ignorieren. Und sie ist überzeugt, dass wir es selbst in der Hand haben: „Wir sind arbeitende Menschen – wir sitzen am Hebel und können mitwirken.“
Anne Brünes Unternehmen your Y® legt viel Wert auf Sinnstiftung. In den Kooperationen geht es natürlich auch darum, durch nachhaltige Konzepte Sinn zu stiften. Doch egal welche Ziele sich Unternehmen vornehmen: Sie müssen klar definiert sein und gemeinsam gesetzt werden.
Studie zur Nachhaltigkeit
In Kooperation mit Dr. Karsten Schulte-Deußen (GPTW Deutschland) und Stephan Schaller (cscp GmbH) erarbeitete Brüne im letzten Jahr eine große Studie zum Thema – ein wichtiger Meilenstein in ihrer Entwicklung als Senior Consultant und als Firmengründerin.
Befragt wurden 1075 Mitarbeitende in Deutschland. Gegenstand waren 24 im Vorhinein definierte Merkmale, die Nachhaltigkeitskonzepte und -aspekte abbilden. Das Ergebnis? Nachhaltigkeit ist ein HR-Thema, es stiftet Sinn und Engagement. Außerdem macht es am Arbeitsmarkt attraktiv – besonders bei den jüngeren Generationen.
Genauso wie alle anderen wichtigen Unternehmenswerte wirkt Nachhaltigkeit von innen nach außen. Nachhaltigkeitsengagement braucht Rollenmodelle – Führungskräfte, die Konzepte und Werte vorleben und Freiräume für Ideen schaffen. „Erfolg finden diese Konzepte durch Klarheit in gemeinsam formulierten Zielen und Ansprüchen“, bringt es Brüne auf den Punkt. „Alle Menschen im Unternehmen müssen wissen, worum es geht, was wichtig ist und welche Ziele verfolgt werden. So fühlen sich alle als Teil der Lösung.“
ESG (Environmental Social Governance) schließt das Nachhaltigkeits-Thema mit ein. „Nicht nur für die Unternehmenskultur ist das relevant“, so Brüne, „auch für Aufträge, Geldanlagen und Recruiting-Maßnahmen gewinnt das Thema mehr und mehr an Relevanz.
Hier geht es zum Download der Studie.
Wie messen wir Sinn?
Stark verbunden mit dem Konzept der Nachhaltigkeit ist das Thema der Sinnfindung des/der individuellen Mitarbeitenden im Unternehmen. In unserer aktuellen Well-Being-Studie haben wir jedoch herausgefunden, dass ganze sechs von zehn Mitarbeitenden in den befragten Unternehmen keinen motivierenden Sinn in ihrer Tätigkeit erleben.
Wir fragen also Anne Brüne als Senior Consultant: Wie wird Purpose vermittelt?
„Unternehmen sind Möglichkeitsorte der Gestaltung“, so ihre Antwort. „Dort ist Sinn ein weites Konstrukt. Führungskräfte müssen sich zuerst fragen: Wird der eigentliche Unternehmenszweck erfüllt oder nicht? Nachhaltigkeit kann in diesem Kontext Differenzierungsort sein: Egal um welche Branche es sich handelt, Nachhaltigkeit kann immer ein Teil der Prozesse sein. Wenn man auf ein solches Ziel gemeinsam und transparent hinarbeitet, stiftet das auch Sinn.“
Der Fachkräftemangel – wie lösen wir ihn?
Nochmals fragen wir Anne Brüne: Haben wir nun einen Fachkräftemangel oder werden die vorhandenen Potenziale bei uns einfach nicht genutzt?
„Personen wenden sich wegen ‚Un-Sinn‘ von ihrem Beruf oder Unternehmen ab. Gründe dafür sind eventuell die eigene Gesundheit bei Überlastung, niedrige Bezahlung, oder – besonders im Gesundheitssektor – nicht genug Zeit für Kund:innen oder Patient:innen. Das sind moralische Verletzungen, welche Menschen im Beruf erfahren“, betont Brüne. „Es gibt in den Unternehmen etwa Geschäftspraktiken oder eine Führung, die Zweifel verursachen. Mischt man dies mit kritischen Rahmenbedingungen, wächst der Druck auf ganze Teams und schließlich auf ein komplettes System. In solchen Unternehmen und unter solchen Umständen kann kein Sinn gefunden werden.“
Gemeinsam mit Uta Atzpodien und Kim Münster hat Anne Brüne vor kurzem ein Filmprojekt veröffentlicht: „Arbeit:Mensch:Utopia“. Der Film stellt folgende Frage: Welche Bedeutung hat die Arbeit für uns – jetzt und in der Zukunft? Dabei stehen immer Menschen im Mittelpunkt des Geschehens.