In der heutigen Arbeitswelt geht nichts mehr ohne IT. Fachkräfte sind in der immer noch männerdominierten Branche stark umworben. Wie erreicht die Expleo Group als IT-Unternehmen dennoch eine hohe Frauenquote von 40 Prozent auf der Managementebene? Und wie hat es das Unternehmen zur Great Place to Work®-Zertifizierung geschafft? Das und vieles mehr verrät Sylvia Resetarits, Managing Director Österreich der Expleo Group, im Podcast-Interview mit Doris Palz.
Pionierleistungen in Sachen Diversität
Besonders stolz ist Sylvia Resetarits auf die hohe Frauenquote im gesamten Unternehmen, vor allem aber auf der Managementebene. Das Unternehmen mit zwei Standorten in Wien und Güssing beschäftigt insgesamt 200 Mitarbeiter:innen, der Frauenanteil liegt bei beachtlichen 30 Prozent. In der Managementebene verzeichnet die Expleo Group sogar eine noch höhere Frauenquote: Hier sind 4 von 10 Führungskräften weiblich.
„Darauf sind wir sehr stolz. Ich glaube, das ist der kontinuierlichen Arbeit an diesen Themen geschuldet. Als noch niemand nach Diversity gerufen hat, haben wir schon gehandelt und sie gelebt“, so die studierte Wirtschaftsinformatikerin, die das Unternehmen bereits seit 10 Jahren leitet.
4 Erfolgsfaktoren: Darauf legen IT-Fachkräfte besonderen Wert
IT-Fachkräfte sind bekanntlich stark umworben. Sylvia Resetarits nennt vier Erfolgsfaktoren – vier Aspekte der Expleo-Arbeitsplatzkultur, die die Mitarbeiter:innen besonders schätzen:
1. Verlässlichkeit
Um nicht nur neue Mitarbeiter:innen anzusprechen, sondern auch die bestehenden zu behalten, ist Verlässlichkeit ein wesentlicher Faktor. Damit ist gemeint, dass Führungskräfte ihren Versprechungen Taten folgen lassen. Nicht immer kommt diese Haltung gut an, denn so gibt es vielleicht nicht zu jedem Mitarbeitendenwunsch ein Versprechen. Aber: wenn etwas versprochen wird, wird es auch eingehalten.
2. Flache Hierarchien
Die Unternehmenskultur der flachen Hierarchien ist Resetarits ein besonderes Anliegen, sie nennt dies einen zentralen Erfolgsfaktor: „Wenn ich offen auf die Menschen zugehe, kommen diese auch auf mich zu.“
3. Vorbildwirkung und Persönlichkeit
Man sollte sich immer zuerst selbst reflektieren: Was verlange ich von mir? Als zweiter Schritt folgt die Überlegung: Was verlange ich von den Mitarbeiter:innen? Dann ist das Agieren im Unternehmen für alle stimmig und die gelebte Unternehmenskultur auf Ebene der Geschäftsführung färbt auf andere Führungskräfte ab.
Das mitarbeiterfreundliche Arbeitsklima resultiert aus dem persönlichen Zugang, den die Führungskräfte im Team leben.
„Es geht darum, dass wir sehr angreifbar, sehr nahe und manchmal auch sehr lustig sind. Und dieses Klima geht auf die Mitarbeiter:innen über“, so Resetarits.
Natürlich wird im Unternehmen ernsthaft und produktiv gearbeitet, aber eine Portion Humor macht es für alle einfacher.
4. Individualität und Aufstiegschancen
Dem Unternehmen ist es weiters ein zentrales Anliegen, auf die individuellen Wünsche der Mitarbeiter:innen einzugehen. Beispielsweise gibt es größtmögliches Entgegenkommen, was die Anzahl der Arbeitsstunden angeht, wenn Teilzeitmodelle oder eine Stundenreduktion aufgrund von Kinderbetreuung, Pflege oder Weiterbildung gewünscht werden.
Sylvia Resetarits weiß, dass sich das bewährt: „Wenn wir das ermöglichen, dann bleiben Mitarbeitende länger im Unternehmen. Es gibt nach Abschluss einer neuen Ausbildung auch eine andere Rolle für die/den Mitarbeitende/n im Unternehmen.“
Wie eine Zertifizierung durch Great Place to Work wirkt
Sylvia Resetarits hat in den letzten Jahren alles dafür getan, kontinuierlich an der Mitarbeiterzufriedenheit zu arbeiten und diese immer weiter zu verbessern. Die Mitarbeiterbefragung von Great Place to Work® war und ist bei diesen Bestrebungen ein zentrales Tool.
Zwei unmittelbar spürbare Erfolge kann ein Unternehmen wie die Expleo Group durch die Zertifizierung verbuchen:
- Die Auszeichnung wirkt nach innen:
Die Mitarbeiter:innen sind sehr stolz auf die Auszeichnung, die unternehmensintern auch gebührend gefeiert wird. Das stärkt den Zusammenhalt innerhalb der Organisation.
- Die Auszeichnung wirkt nach außen:
Die Zertifizierung erhöht das Prestige des Unternehmens am Recruitingmarkt. Sie ist eine wesentliche Komponente im Recruitingprozess und wird in praktisch allen Bewerbungsgesprächen als Mitgrund für die Bewerbung genannt.
Ein Slogan aus der Mitte der Belegschaft
„Think bold, act reliable“ – so lautet der Slogan von Expleo, der im Rahmen eines mehr als einjährigen Markenfindungsprozesses unter Miteinbeziehung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt wurde.
„Als ich diesen Slogan zum ersten Mal gehört habe, hat er mir wirklich persönlich aus der Seele gesprochen. Das passt einfach zu mir als Mensch persönlich und zu uns als Expleo Österreich“, so Resetarits.
Durch diese hohe Identifikation mit dem Slogan fällt es auch sehr leicht, danach zu leben. Kein Wunder also, dass sich mutiges und zugleich verlässliches Agieren wie ein roter Faden durchs Unternehmen zieht.
Wünsche an die Zukunft
Kontinuierliche Verbesserung soll laut Sylvia Resetarits auf jeden Fall weiter ein fixer Bestandteil in der Unternehmenskultur der Expleo Group sein. So werden Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitenden wie auch von Kunden immer wieder gerne angenommen. Auch in Zukunft soll eine offene Feedbackkultur im Unternehmen gelebt werden.
Und natürlich will man auch weiterhin ein Great Place to Work für all die unterschiedlichen talentierten, engagierten und schlichtweg wunderbaren Menschen im Unternehmen bleiben.