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Generation Corona - Wonach junge Menschen suchen

Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier

Eigentlich wollte er ja nie Jugendforscher werden. Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier schlitterte vor fast 30 Jahren durch Zufall in den Bereich der Jugendforschung. Geblieben ist der Sozialwissenschaftler aber allemal. Great Place to Work® hat Prof. Heinzlmaier zum Gespräch geladen.
Die Themen: Jugendkultur, Fachkräftemangel – und was das alles mit der Corona-Krise zu tun hat.


Jugend von Heute

Mit seinem neusten Buch „Generation Corona – Über das Erwachsenwerde in einer gespaltenen Gesellschaft“, klärt Prof. Heinzlmaier über die Effekte der Covid-Pandemie auf, spzeziell darüber, was es für die jungen Generationen bedeutet, in er Krise erwachsen zu werden.
Wir wollen jedoch zu erst von ihm wissen: Wie hat sich die Jugendkultur im Laufe der Zeit verändert?

„Was sich besonders verändert hat, sind die Rahmenbedingungen“, so Heinzlmeier, „Als ich meine erste Befragung gemacht habe, nutzten nur 14% der Jugendlichen das Internet. Inzwischen findet ein Großteil der Jugendkultur in digitalen Medien statt. Damals gab es noch viel mehr Konfrontation mit älteren Generationen und der Umwelt. Heute ist die Jugend sehr spontan, dynamisch und fluide. Das hat jedoch nicht nur gute Seiten – diese Dynamik birgt auch Orientierungsschwierigkeiten.“

Auf die Arbeitswelt, haben sich diese Veränderungen natürlich auch ausgewirkt. Die Jugendlichen unserer Zeit haben leicht veränderte Wertevorstellungen, vergleicht man sie mit vorhergehenden Generationen. Die in Krisen aufgewachsenen Generationen, verlangen nach Sicherheit, Werte seien wieder ein wenig traditioneller geworden, erklärt der Sozialwissenschaftler. „Es gibt eine gewisse Sehnsucht nach der heilen Welt, nach dem Vergangenen, Entschleunigung, Sicherheit… die Zukunft ist ungewiss – das macht natürlich Angst.“


Jugend in der Arbeitswelt

„Eine Jugend“ – die gibt es nicht. Was Prof. Heinzlmaier jedoch weiß, ist dass die jungen Generationen anhand verschiedener gesellschaftlicher Milieus betrachtet werden müssen, besonders im Bezug auf das Thema Arbeit. Für „bildungsnahe“ Schichten, also wohlhabendere Milieus, ist Arbeit oft eine Form der Selbstverwirklichung. „Arbeit heißt Ideal“, so Heinzlmaier, „Ideen zählen für diese Gesellschaftsschicht oft mehr als Geld, denn sie können es sich leisten idealistisch zu sein.“ Je weiter man sich jedoch nach unten bewegt, desto wichtiger wird der materielle Aspekt der Beschäftigung. Ein gutes Einkommen ist hier eine Notwendigkeit – kein angenehmer Bonus.

„Je weiter wir im Milieu nach unten schreiten, desto mehr wird Sicherheit gebraucht und gefordert. Risikofreudiges Entrepreneur-Dasein – das kann sich nur das obere Drittel leisten. Alle anderen Menschen, besonders Jugendliche brauchen Stabilität, eine Beschäftigung die das gute Leben oder im schlimmsten Fall auch das Überleben sichert“, so Prof. Heinzlmaier.

Great Start Report


Der Fachkräftemangel und die Suche nach Halt  

Nach Betrachtung dieser Erkenntnisse ist eines klar: Wer junge Fachkräfte ins Unternehmen bringen will, muss Sicherheit bieten. „Junge Menschen suche nach einem sicheren, dauerhaften Arbeitsplatz an dem sie gut verdienen können“, so Prof. Heinzlmaier, „wir beobachten jedoch auch das Aufkommen eines stärkeren ,Österreichbewusstseins‘ , sprich: die Jugendlichen wollen bei österreichischen Traditionsunternehmen tätig sein, die gewerkschaftlich gut vernetzt sind. Auch die Arbeit für den Staat oder im Beamtenstand erfährt neuen Aufschwung. Das liegt daran, dass diese Stellen sicher sind, gute Aufstiegsmöglichkeiten bieten und auch in Zukunft als Arbeitsplatz haltbar sind.“

Expert:innen wie Prof. Heinzlmaier wissen: Unternehmen die auf Lehrlinge setzen, investieren in die Zukunft des Betriebes. Junge Menschen wollen ihren Unternehmen treu bleiben. Natürlich muss die Unternehmenskultur dazu passen. Wenn ein Unternehmen eine gute Work-Life-Balance schätzt, sich um die Mitarbeitenden kümmert und sich um die Anliegen dieser bemüht schafft das nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern auch einen attraktiven Arbeitsplatz für Fachkräfte.

„Unternehmen haben im Hinblick auf das Recruiting und Einstellen junger Menschen zu beachten, dass es um Fürsorge geht“, so der Jugendforscher, „diese jungen Menschen teilen eine zentrale Generationserfahrung: Krisen. Klimakrise, Wirtschaftskrise, Corona-Krise – das fördert den Wunsch nach Sicherheit. Unternehmen müssen also Fürsorge zeigen und schützen – das ist ein wichtiger Teil der Kultur.“


Generation Corona

Wir wollen es genauer wissen. Wie hat sich die Corona-Krise auf die Jugend in Österreich ausgewirkt?
„Wir konnten ganz zentrale Erkenntnisse gewinnen“, erklärt Prof. Heinzlmaier, „die Pandemie hat die Milieus ganz verschieden getroffen. Während sich beim oberen Drittel, Akademikern usw. nicht viel verändert hat, ist die untere Mittelschicht und die unterste Schicht unserer Gesellschaft am stärksten betroffen. Hier ist die Arbeitslosigkeit rasant gestiegen – es wurde sich zu wenig um diese Milieus gekümmert.“

Kümmern um die Mitarbeitenden – das ist auch das Rezept für eine erfolgreiche Zukunft, für jedes Unternehmen. „Arbeitgeber müssen ihre Mitarbeitenden individuelle wahrnehmen, egal ob Krise oder nicht, denn der Mensch ist eben keine Ressource, sondern ein Individuum auf das man Acht geben muss.“

Sie wollen mehr zum Thema erfahren? Das komplette Interview finden Sie überall, wo es Podcasts gibt (z.B. auf Spotify und Apple Podcast) oder direkt hier auf unserer Website.

 

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Das gebundene Buch ist im Buchhandel, sowie bei tfactory und jugendkultur.at verfügbar und kann mit diesem Formular bestellt werden!

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