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Sinnerfüllt führen und arbeiten macht Unternehmen zukunftsfähig

Arbeit mit Sinn

Leistungs- und Zeitdruck, Job-Unsicherheit und permanente Veränderungen – kein Wunder, dass Krankenstände und vorzeitige Pensionierungen aufgrund psychischer Erkrankungen zunehmen. Gleichzeitig ist das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen ungebrochen: Feuerwehr, Rettung, Flüchtlings-Betreuung, oder auch privates Engagement in Vereinen.

Wie passt das zusammen?

Der Wiener Arzt Viktor E. Frankl hat bereits in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts darauf hingewiesen: Der Mensch strebt vor allem nach einem Sinn im Leben. Wenn er seinen persönlichen Sinn gefunden hat, ist er leistungsfähig, engagiert und auch belastbar.

Welche Vorteile sinnerfülltes Führen und Arbeiten in der Berufswelt mit sich bringen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Die große Bedeutung des Sinn-Motivs

Wie belastbar der Sinn einen Menschen machen kann, hat Frankl höchstpersönlich im Konzentrationslager erlebt und diese unmenschlichen Zustände dadurch auch überlebt:

In seinem berühmtesten Buch „Trotzdem ja zum Leben sagen“ beschreibt er, wie ein oder mehrere Sinn-Motive (Angehörige oder eine besondere Aufgabe, die „draußen“ warten) ihm und einigen seiner Kameraden das Leben gerettet haben. Und dieses „trotzdem“ – die unerschütterliche Ausrichtung auf einen Sinn, ungeachtet der äußeren Rahmenbedingungen – zieht sich wie ein roter Faden durch Frankls Leben und Werk.

Auch nach seiner Befreiung aus dem Lager, als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, hat er immer wieder festgestellt: Wenn der Sinn verloren geht, oder nicht erkennbar ist, entstehen Frust und Krankheit.

Der Sinn-Bezug in der Arbeit & Führung

Darum ist es auch heute wichtiger denn je, sich besonders mit dem Sinn-Bezug der Arbeit und mit den zahlreichen Möglichkeiten der Sinn-Verwirklichung in der Arbeit auseinander zu setzen. Vor allem für Unternehmer und Führungskräfte, denen die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden ein persönliches Anliegen ist.

Die Fähigkeit, sich selbst und andere zu führen, hängt in besonderem Maße vom persönlichen Menschenbild ab. Viktor E. Frankl hat dazu drei Säulen beschrieben, auf denen unser spezifisches Mensch-Sein ruht, drei Grundaspekte, die uns zum Menschen machen.

Die 3 Säulen des Mensch-Sein:

1. Der Mensch hat einen freien Willen. Er ist kein Opfer der Umstände, sondern kann sein Leben gestalten. Zwar können wir selten die Rahmenbedingungen gestalten, aber wir haben immer die Macht über unsere innere Einstellung zu den äußeren Bedingungen.

2. Der Mensch will einen Sinn im Leben finden und wird von sinnvollen Aufgaben regelrecht angezogen. Der „Spaß“ in der Arbeit ist also nicht Voraussetzung für Engagement und Leistung, sondern die Überzeugung, einen sinnvollen Beitrag zu leisten, bewirkt als Folge die Freude an der Arbeit. Und oft auch ein Flow-Erlebnis.

3. Das Leben hat unter allen Umständen einen Sinn, auch im Falle von Fehlentscheidungen, Schuld und Scheitern. Aber: Es bringt nichts, nach dem Sinn zu fragen, sondern das Leben stellt uns die Fragen. Wir sollen die Fragen, die das Leben uns immer wieder stellt, sinnvoll beantworten. Dazu müssen wir die oft naheliegenden Frage nach dem „Warum?“ loslassen, da sie uns nur auf das Problem fokussiert. Zielführender ist die Frage „Wozu fordert mich diese Situation heraus?“

Führungskräfte ermöglichen Rahmenbedingungen für Sinnfindung

Führungskräfte sollen angeblich motivieren und Sinn stiften. Weder das eine noch das andere ist jedoch möglich. Motivieren können sich Menschen nur selbst und auch der Sinn im Job kann nur individuell gefunden und verwirklicht werden.

Und dennoch liegt es auch an den Führungskräften, die entsprechenden Rahmenbedingungen für Selbst-Motivation und persönliche Sinnfindung zu schaffen.

Die Vorteile von sinnerfülltem Arbeiten

Ein Sinn-Motiv erhöht die Leistungsbereitschaft effektiver und nachhaltiger als materielle Belohnungen. Darüber hinaus stärkt Sinn-Orientierung die Resilienz und schützt vor Burnout und anderen psychischen Erkrankungen.

Moderne Forschungsergebnisse aus Psychologie, Neurobiologie und Psychoneuroimmunologie bestätigen diese, von Frankl bereits in den 1930er Jahren beschriebenen Erkenntnisse. Die aktuellsten Ergebnisse sind unter anderem im „Fehlzeitenreport 2018“ vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (Untertitel: Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit) zusammengefasst, in dem auch bereits auf der ersten Seite auf Viktor E. Frankl Bezug genommen wird.

Mehr als 2.000 Erwerbstätige wurden für den „Fehlzeitenreport 2018“ in einer repräsentativen Umfrage interviewt.

  • Über 90 % der Befragten finden wichtig: Gute Zusammenarbeit mit Kollegen, ein gutes Betriebsklima, die Loyalität des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitenden und ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten.
  • Sind diese Grundvoraussetzungen erfüllt, erleben die Mitarbeiter ihre Arbeit als sinnvoll und sind im Durchschnitt etwa 9 Tage im Jahr krank.
  • Wird das Sinnbedürfnis nicht erfüllt, dann verdoppeln sich die Krankenstände sprunghaft auf knapp 20 Tage.
  • Besonders auffällig: Wenn die Arbeit nicht als sinnstiftend erlebt wurde, dann ging jeder vierte Befragte trotz Krankschreibung durch den Arzt zur Arbeit.
  • Wird die Arbeit als sinnvoll empfunden, gingen deutlich weniger Mitarbeiter krank zum Arbeitsplatz. Offensichtlich zeigen Menschen, die in einem sinnerfüllten Umfeld arbeiten, auch sich selbst gegenüber mehr Wertschätzung.

Es lohnt sich für Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeitende, auf das fundierte und bewährte Sinn-Konzept von Viktor E. Frankl zu vertrauen, gerade auch in Zeiten von „VUCA“ (Volatiliy, Uncertainty, Complexity und Ambiguity).

Deshalb hat das Viktor Frankl Zentrum Wien vor mehr als zehn Jahren begonnen, Frankls Lehre auch außerhalb von Medizin und Psychotherapie der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Neben Workshops für SchülerInnen und Erwachsene, sowie einem mehrjährigen Intensiv-Lehrgang gibt es unter dem Titel „Wirtschaft.Arbeit.Sinn.“ auch Vorträge und Seminare für Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeitende.

Viele Wege führen zum Sinn

Es gibt unzählige Möglichkeiten, unseren persönlichen Sinn zu verwirklichen. Diese sind einerseits von Person zu Person unterschiedlich, aber auch von Situation zu Situation. Darum kann Sinn eben nicht gegeben oder gestiftet werden, sondern nur individuell gefunden und verwirklicht.

Zusammengefasst in Werte-Kategorien gibt es somit mehrere Hauptstraßen zum Sinn:

  • Schöpferisch tätig sein, sinnvolle Aufgaben erledigen und einen persönlichen Beitrag leisten.
  • Erlebnisse und positive Aspekte wertschätzen und nicht als selbstverständlich ansehen.
  • Verantwortung für die Qualität von Beziehungen und Arbeitsklima übernehmen.
  • Und wenn gar nichts mehr geht: die innere Einstellung zu unabänderlichen Bedingungen gestalten und über sich selbst hinauswachsen.


Von der Selbst-Verwirklichung zur Sinn-Verwirklichung

Es gibt praktisch keine Situation, keine Herausforderung im Berufsleben, die nicht mit einer sinnorientierten Haltung bewältigt werden könnte. Dabei bleibt der Fokus jedoch nicht auf den Führungskräften hängen, auch wenn diese eine wichtige Schlüsselfunktion bei der Sinn-Erfüllung in der Arbeit spielen.

Nach diesem Konzept können Mitarbeitende selbst dann Sinn in der Arbeit finden, wenn sich Unternehmensleitung oder der unmittelbare Vorgesetzte sinnwidrig verhalten. Leichter und gesünder ist es selbstverständlich, wenn das Unternehmen nach den Grundsätzen von Great Place to Work® in einer vertrauensbasierten Arbeitskultur geführt wird.

Die offensichtliche Überschneidung dieser Grundsätze mit dem Menschenbild und der Sinn-Lehre Viktor E. Frankls bildet die Basis für eine intensive Zusammenarbeit mit dem Viktor Frankl Zentrum Wien ab Herbst 2019. Dabei soll Kunden und Interessenten von Great Place to Work® die Anwendbarkeit von Frankls Lehre in der Arbeitswelt und im Führungsalltag nähergebracht werden. Zum einen im Rahmen von offenen Veranstaltungen im Franklzentrum, verbunden mit Sonderführungen im Viktor Frankl Museum, und darüber hinaus in gemeinsamen In-House-Workshops in den Unternehmen.

FAZIT: Viele Vorteile von sinnerfülltem Arbeiten & Führen

  • Sinn-Erfüllung motiviert stärker als Gehalt und Karriereperspektiven
  • Sinn kann nicht gestiftet oder angeordnet, sondern nur individuell gefunden werden
  • Sinn-Orientierung führt zu mehr Selbstwirksamkeit und zeigt Gestaltungsfreiräume auf
  • Ein Sinn-Motiv erhöht Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft
  • Viele Wege führen zum Sinn und selbst im Scheitern kann ein Sinn-Aufruf verborgen sein
  • Statt „warum?“ sollte man sich bei unabänderlichen Rahmenbedingungen besser fragen: „Wozu fordert mich das heraus?“
  • Eine vertrauensbasierte Arbeitsplatzkultur schließt sinn- und werteorientierte Mitarbeiterführung mit ein

 

 

 



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