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Wie ein Lehrlingscoach Ihre Lehrlinge unterstützen kann

Lehrlinge mit Fragezeichen

Eine Lehre bringt vielerlei Herausforderungen mit sich. Für junge Menschen ist es der erste Schritt in die Berufswelt. Damit beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der sehr prägend für den weiteren Berufsweg sein kann. Welche Unterstützungen Lehrlingscoachs geben, was Lehrlinge wirklich wollen, welche Herausforderungen ihnen begegnen und wie Betriebe Unterstützung geben können, beantworten der Lehrlingscoach Simon Pfister und die Programmkoordinatorin Dagmar Zwinz von Lehre statt Leere.


Lehrlingscoaching kann Lehrlingen und Lehrbetrieben gleichermaßen helfen

Anna-Maria Mahayni: Welche Probleme begegnen Lehrlinge bei der Jobsuche oder auch in der Ausbildung? Und wie kann ein Lehrlingscoach hier zur Seite stehen?

Simon Pfister: Gerade die Jobsuche ist eine entscheidende Phase im Leben eines Jugendlichen. Ist die Lehrstelle gefunden, kommen die ersten Probleme im Betrieb auf. Der Lehrling soll sich in ein neues Umfeld integrieren und einen neuen Beruf erlernen. Das kann Stress oder Überforderung beim Lehrling und beim Betrieb auslösen. Deshalb ist gerade in der Anfangsphase ein offenes Ohr in Form eines Coaches hilfreich, um die wichtige Startphase in der Lehrlingsausbildung zu begleiten. Gerade in der Startphase ist es entscheidend, dass der Lehrling ein Gefühl für die zu leistende Arbeit bekommt und der Betrieb die Möglichkeit hat, die Leistungsfähigkeit des Lehrlings auszuloten.

Ein gemeinsames Herantasten und Finden einer gemeinsamen Arbeitsbasis erfordert sowohl vom Lehrling als auch vom Betrieb viel Fingerspitzengefühl. Das Lehrlings- bzw. Lehrbetriebscoaching hilft den Beteiligten dabei ihre Bedürfnisse zu kommunizieren und steckt gemeinsam mit ihnen Ziele und Rahmenbedingungen ab, die für eine langfristige Zusammenarbeit wichtig sind.

Anna-Maria Mahayni: Welche Herausforderungen haben junge Menschen in der Lehrausbildung zu bewältigen? Wie können die Betriebe dabei unterstützen?

Simon Pfister: Vom Ankommen im Betrieb bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung kommen viele Herausforderungen auf den Lehrling zu. Wie zum Beispiel falsche Erwartungen vom Lehrling an den Beruf oder auch Anforderungen vom Chef, die dem Lehrling zu schaffen machen. Junge Menschen entwickeln sich während der Ausbildung vor allem persönlich und suchen ihren Platz im Leben und im Beruf. Deshalb sind auch Herausforderungen im privaten Bereich, wie z. B. Finanzielles, Wohnen, Gesundheit oder Umgang mit Stress-Situationen oft Themen, die einen jungen Menschen während der Ausbildung belasten können. Betriebe können dabei durch viele Bausteine unterstützen. Eine Ausbildung ist Beziehungs- und Vertrauensarbeit. Wenn der Betrieb nahe am Lehrling ist und ein offenes Ohr für die Anliegen des Lehrlings hat, ist schon viel gewonnen.  

Wir kennen viele Beispiele, in welchen der Lehrling in den Ausbildungsjahren mit Unsicherheiten oder Problemen im privaten Umfeld zu kämpfen hat. Oft fehlt jungen Menschen der Mut, ihre Probleme anzusprechen oder sie wissen einfach nicht, wie man es ansprechen soll. Es kann aber auch sein, dass der Lehrling gewohnt ist, seine Probleme selbst zu lösen, weil er es nie gelernt hat, Hilfe anzunehmen. Dabei hilft das Lehrlingscoaching und versucht nach dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ den Betroffenen Schritt für Schritt weiterzubringen. Dazu ist zu sagen, dass wir immer nur so weit begleiten, wie der Jugendliche das wünscht. Die Prinzipien der Freiwilligkeit und Verschwiegenheit sind dabei zentral.

Der Ausbildungsbetrieb kann in solchen Fällen oft nur bedingt helfen. Wenn aber dem Betrieb etwas auffällt, kann ich nur dazu raten, nicht wegzusehen. Je besser die Gesprächsbasis zwischen Betrieb und Lehrling ist, desto einfacher ist es auch für die Beteiligten, das Thema anzusprechen und gemeinsam zu lösen.

Wir vom Lehrlings- und Lehrbetriebscoaching wissen, dass die Betriebe hauptsächlich die Ausbildungsverantwortung wahrnehmen müssen und oft nicht die Zeit haben, sich intensiv mit Problemen der Lehrlinge zu beschäftigen. Deshalb sind wir Coaches sowohl für den Betrieb, als auch für den Lehrling da und bieten unsere Beratung in solchen Fällen an.

Was wir in solchen Fällen zum Arbeiten brauchen ist die Bereitschaft beider Beteiligten, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Anna-Maria Mahayni: Wie unterstützt „Lehre statt Leere“ junge Menschen?

Dagmar Zwinz: Wir begleiten junge Menschen während der Ausbildung in allen Lebenslagen. Egal wo der Schuh drückt, das Lehrlingscoaching hilft. Freiwillig, anonym und kostenlos. Unser Coaching hilft bei allen beruflichen und privaten Problemen, die den Lehrling daran hindern könnten, die Ausbildung gut abzuschließen. Ziel ist es, Jugendlichen zu helfen, ihre Probleme selbständig zu lösen.

Anna-Maria Mahayni: Was sind die Bedürfnisse von Lehrlingen – was wollen Lehrlinge?

Simon Pfister: Lehrlinge wollen lernen und eine Ausbildung, die auf Zutrauen und auf Augenhöhe basiert. Natürlich wollen sie für ihre Arbeit auch fair bezahlt werden.

Anna-Maria Mahayni: Was können Unternehmen dazu beitragen, ein guter Ausbildungsbetrieb zu sein?

Simon Pfister: Lehrlinge wollen gut ausgebildet und in ihren Fähigkeiten geschätzt werden. Somit ist eine positive Grundhaltung gegenüber dem Lehrling, seinen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit eine gute Ausgangsbasis. Wenn die Ausbildung auf Augenhöhe mit dem Lehrling geschieht, gibt es auch in den Höhen und Tiefen einer Ausbildung eine gute Gesprächsbasis.

Anna-Maria Mahayni: Wie kann „Lehre statt Leere“ dabei die AusbilderInnen unterstützen?

Dagmar Zwinz: Neben dem Coaching für Lehrlinge bieten wir auch Coachings für AusbilderInnen, die Fragen im Zusammenhang mit der Lehrlingsausbildung haben. Sei es die Suche und die Auswahl von Lehrlingen, das Streben nach einer hohen Ausbildungsqualität oder einfach die Frage, wie man ein gutes Gespräch führt.

Ein konkretes Beispiel dazu: Eine Ausbilderin musste feststellen, dass Ziele und Vorgaben von den Lehrlingen immer weniger eingehalten wurden. Deshalb entschied sich die engagierte Ausbilderin — mit Hilfe von „Lehre statt Leere“ — für ein Einzel- und ein Gruppencoaching. In persönlichen Coachings reflektierte sie ihre Führungsrolle. In gemeinsamen Gesprächen mit dem Coach und den Lehrlingen wurde die für alle nicht zufriedenstellende Situation analysiert. Mit dem Ergebnis, dass Ausbilder und Lehrlinge sich nun „verstehen“, sich das Arbeitsklima spürbar besserte und Ziele erreicht werden.

 


Zur Person Dagmar Zwinz:  Ausgebildete Managerin, Pädagogin und Coach. Erfahrung als Programmentwicklerin, Trainerin und Dienstleisterin, mit dem Schwerpunkt Kooperation und Pflege von Kundenbeziehungen. Seit 2014 im Unternehmen, davor Leitung der TÜV NORD Akademie sowie des International Office an der FH Campus Wien. Seit 2016 Berufsschullehrerin an der SPAR Akademie.

Zur Person Simon Pfister:  Ausgebildeter Coach, Organisationsberater und Personalentwickler; Lebens- und Sozialberater und Vereinsmanager; seit 2008 als Trainer und Coach tätig, seit 2010 für die ibis acam Bildungs GmbH in Tirol und Vorarlberg tätig, mit dem Schwerpunkt des Trainings, Coachings und der Berufsausbildungsassistenz für junge Menschen und für Ausbildungsbetriebe.



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