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Gesunde Mitarbeiter*innen, starke Teams: Wie HR-Manager*innen die Zukunft des Unternehmens gestalten können

Gesunde Mitarbeitende

Von 10 Arbeitnehmerinnen im DACH-Raum gehen 3 gerne zur Arbeit, nur 4 von 10 Österreicher*innen sehen Sinn in der Arbeit.
Diese Umfrageergebnisse sind aus vielerlei Hinsicht alarmierend. Wer nicht gerne zur Arbeit geht und keinen Sinn im täglichen Tun findet, wird sich einerseits nicht besonders engagieren. Zudem steigt auch das Risiko für psychische und physische Erkrankungen. Mitarbeiter*innen fallen leichter ins Burn-Out, sind öfter krank und wechseln schneller und öfter den Job.
Damit sind für das Unternehmen hohe Kosten für Krankenstände und Fluktuation verbunden, und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einer sich schnell verändernden Umwelt steht auf dem Spiel.


In diesem Blogbeitrag gehen wir dem Grund für diese alarmierenden Zahlen auf die Spur und betrachten die damit verbundenen Konsequenzen im Hinblick auf die Gefahr stetig steigender psychischer Erkrankungen. Vielleicht greifen die propagierten Lösungsstrategien wie Achtsamkeitstrainings, Atempausen und Resilienz-Workshops auch ein wenig zu kurz?


Woher kommt die Unzufriedenheit?

Blicken wir zunächst auf die wichtigsten Ursachen der Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Ganz vorne finden wir:

  • 1. Mangelnde Anerkennung und Wertschätzung.
  • 2. Mangelnde berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.
  • 3. Schlechtes Arbeitsklima und zwischenmenschliche Konflikte.
  • 4. Arbeitsbelastung und Stress.

Alle genannten Faktoren haben einen gemeinsamen Nenner - die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen. Und diese, das wissen wir aus der Sozialpsychologie, ist der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von chronischem Stress und stellt damit den wichtigsten Risikofaktor für die Entwicklung von Silent Quitting, Burn-Out, psychischen Erkrankungen, aber auch physischen Erkrankungen dar.


Stress im Lichte der Evolution

Lasst uns also das Thema Stress ein wenig näher beleuchten. Dazu lohnt sich ein Blick in die Evolutionsbiologie. Stress per se ist nichts Negatives. Stress war in unserer Entwicklungsgeschichte absolut überlebensnotwendig. Als es in der Savanne um Leben oder Tod ging, war es der Stresszustand, der uns körperliche Höchstleistungen ermöglichte.
In "Kampf oder Flucht"-Szenarien werden Cortisol und Adrenalin freigesetzt, die Herzfrequenz schnellt nach oben, und wir sind in der Sekunde leistungsfähig und bereit. Nach der körperlichen Reaktion setzte die Entspannung ein, und der Körper war in der Lage, die Stresshormone wieder abzubauen.

In der modernen Welt sind nur wenige von uns lebensbedrohlichen Szenarien ausgesetzt. Jedoch hat sich die Anzahl an Mini-Stressoren vervielfacht. Jedes Vibrieren des Smartphones, jede E-Mail, ständige Erreichbarkeit, der verachtende Blick der Kollegin, das Augenrollen des Chefs, die drohende Deadline - all das sind Stressoren für uns. Doch eines fehlt in der modernen Welt - die körperliche Reaktion.

Über 75% der Bevölkerung in Österreich bewegt sich zu wenig. Bewegung ist der wichtigste Faktor, um die anfallenden Stresshormone wieder abzubauen und in Balance zu kommen.

Die wenigsten von uns haben einen Boxsack oder ein Laufband im Büro, um die Stresshormone schnell wieder abzubauen, wenn der Chef einen flapsigen Kommentar los wird. Die Stressflamme lodert und lodert, wir kommen nicht zur Ruhe, und irgendwann ist die Toleranzgrenze überschritten - wir sind ausgebrannt, nicht mehr motiviert, krank, der Rücken schmerzt. Es gibt viele Wege, wie uns der Körper zeigt, dass etwas nicht passt.


Der Stress-Eimer - Bewältigungsstrategien

Das Stressempfinden ist individuell, das Volumen des Stress-Eimers ist unterschiedlich groß, doch irgendwann läuft der Eimer über. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, das Überlaufen zu verhindern:

  • 1. Immer wieder Wasser abschöpfen.
  • 2. Den Druck des Wasserstrahls verringern.
  • 3. Einen größeren Eimer nehmen.

Unter der Strategie 1 verstehe ich Micro-Recoveries wie Atemübungen Achtsamkeitspausen und Entspannungsübungen. Mit all diesen Aktivitäten schöpfe ich Wasser aus dem Eimer. Doch wenn der Wasserdruck zu groß wird, läuft mehr Wasser ein, als ich abschöpfen kann, und trotz bester Absichten läuft der Eimer über.

Strategie 2: Den Wasserdruck verringern. Wenn wir nun wissen, dass die Qualität menschlicher Beziehungen maßgeblich zur Stressentwicklung beiträgt, verstehe ich unter der Strategie 2 eine wertschätzende Kommunikationskultur aufzubauen. Sich gegenseitig mit Respekt, Anerkennung und Wertschätzung zu begegnen, ist dabei die Grundvoraussetzung und mitunter die wichtigste Führungsaufgabe. Die österreichische Grundhaltung "Nicht geschimpft, ist gelobt genug" wird im New Work Setting nicht ausreichen, um die Mitarbeiter*innen zu motivieren und zu empowern. Echte Leadershipqualitäten der Führungskräfte sind gefragt.

Und dann noch Strategie 3 - den Eimer vergrößern. Wieder braucht es den Blick in die Evolutionsbiologie. Bewegung baut nicht nur die Stresshormone ab - nein, Bewegung und die damit gesteigerte Ausdauerleistungsfähigkeit hat einen kausalen Zusammenhang zur Resilienz - der Widerstandsfähigkeit und der Fähigkeit nach Rückschlägen wieder aufzustehen und weiterzumachen. Durchhaltevermögen, auf ein Ziel konsequent hinzuarbeiten, Sinn im Tun zu finden, und dann vielleicht auch noch im Team zu agieren, sind wesentliche Bestandteile der Lebensschule Bewegung. Kurz gesagt: Bewegung vergrößert unseren Eimer.


Die Umsetzung

Ich betrachte die Strategien nicht als konkurrierend, sondern als komplementär. Sie ergänzen einander. Doch wer ist nun für die Umsetzung verantwortlich? Ich bin ein großer Verfechter der Selbstverantwortung und bin überzeugt davon, dass wir viel von unserem Lebensglück selbst in der Hand haben.
Doch Unternehmen, die im sich immer schneller verändernden Wettbewerbsumfeld bestehen möchten, werden die nötigen Rahmenbedingungen für alle 3 Strategien schaffen müssen. Nicht umsonst benennen immer mehr Unternehmen die Position des HR Managers in People & Culture Manager um. Die Umbenennung alleine wird nicht ausreichen, um den nötigen Kulturwandel zu vollziehen. Folgende Ansätze für die Umsetzung der 3 Strategien erachte ich als notwendig.

 

  1. Gesunde Pausenkultur - die Mitarbeiter*innen zu Micro Breaks ermutigen und einladen, um die Energiespeicher auch zwischendurch wieder aufzufüllen.
  2. Führungskräfte ausbilden und empowern. Ein wertschätzender Umgang zwischen Kolleg*innen und zwischen Hierarchieebenen muss "das Normale" sein.
  3. Teamevents schaffen und individuelle Anreize setzen, um den Eimer zu vergrößern - gemeinsame Gesundheits Challenges umsetzen, die das soziale Miteinander fördern, das Teamgefüge stärken und ganz nebenbei auch den Eimer der einzelnen Mitarbeiter*innen vergrößern - sprich, die Fitness erhöhen.
    Ein Beispiel hierfür sind die jährlichen MOVEVO MOVE DAYS, die Gesundheits-Challenge für Unternehmen und den guten Zweck, die jährlich in der Fastenzeit stattfinden. Für alle Great Place To Work Certified - Unternehmen gibt es einen exklusiven Rabatt in Höhe von 20% bei Buchung bis 30. November 2023: https://www.movevo.app/move-days/



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Wir schaffen den Wandel nur gemeinsam

Psychische und physische Gesundheit hängen also untrennbar zusammen. Lediglich auf die psychische Komponente zu forcieren, greift für mich deutlich zu kurz. Das wertschätzende Miteinander und die Berücksichtigung physiologischer und psychologischer Grundlagen erachte ich als Basis für die Entwicklung einer gesunden Unternehmenskultur.
Wir sind alle Menschen und möchten als Menschen gesehen werden. Das Streben nach Anerkennung, Teil einer Gruppe zu sein und dort auch sinnstiftend beizutragen, ist in uns allen tief verankert. Die zukünftigen Mitarbeiter*innen werden zu jenen Unternehmen gehen, die diese Voraussetzungen bieten. Dann werden sie auch gerne kommen und etwas beitragen, denn das liegt in unserer Natur.

Zum Autor:
Michael Omann ist Sportwissenschaftler und Gründer von MOVEVO.
Seine Mission ist es Menschen für mehr Bewegung und Gesundheit im Alltag zu begeistern.



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