Was versteht man unter Remote Work?
Remote Work (zu Deutsch: Telearbeit) ist ein Megatrend unserer Zeit. Arbeiten von zu Hause oder die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, definiert modernes Remote Work. Notwendige Mittel dafür sind ein Laptop und ein stabiles WLAN – und schon geht’s los!
Unsere neue digitalisierte Welt macht’s möglich. Es gibt viele Vorteile. Mitarbeiter:innen oder besser gesagt „Remote-Worker:innen“ macht das Konzept, von überall aus arbeiten zu können, oft glücklicher und produktiver. Aber das Remote-Work-Konzept birgt auch einige echte Nachteile.
Die Lösung: Hybrides Arbeiten. Was für einen Einfluss hat dieses Arbeitsmodell auf die Unternehmenskultur einer Organisation? Wissen Sie, wie es Ihren Mitarbeiter:innen im Betrieb wirklich geht? Erhalten Sie eine erste Einschätzung über die Qualität Ihrer Unternehmenskultur mittels unseres kostenlosen Culture-Checks:
Remote Work einst und jetzt
2019: Homeoffice gilt als „Sonderleistung“ und muss oft speziell beantragt werden.
2020: Homeoffice wird aufgrund der Pandemie zur weitverbreiteten Notwendigkeit auf Zeit.
2021: Homeoffice wird zum New Way of Working – viele wollen nicht mehr (täglich) zurück ins Büro.
Dabei darf jedoch nicht darauf vergessen werden, dass es in vielen Berufen nie möglich sein wird, von zu Hause aus zu arbeiten. Insofern kann das Arbeiten von zu Hause nicht die allgemeingültige, „allein seligmachende“ neue Norm für jede/n sein.
Bei einer sauberen Trennung von Homeoffice und Privatleben im Verbund mit einer guten Vertrauensbasis mit den Vorgesetzten kann Remote Work jedoch für viele Mitarbeiter:innen deutliche Vorteile bringen.
Benefits of Working remotely
• kurzer Weg vom Frühstückstisch zum Arbeitsplatz – Ersparnis von Zeit, Kosten und Nerven
• gut für den ökologischen Fußabdruck
• familienfreundliches Modell, verbesserte Work-Life-Balance
• weniger unnötige Dienstreisen, mehr Videokonferenzen
• Gewinn an Lebensqualität, gesteigerte Motivation
• effizienteres und konzentrierteres Arbeiten
• mehr Autonomie, gesteigertes Engagement
• mehr Flexibilität
• verminderter Bedarf an Bürofläche
Es ist kein Geheimnis, dass in vielen Branchen der Großteil der Mitarbeiter:innen ein dauerhaftes hybrides Arbeitsmodell bevorzugt. Dieses Modell bringt noch viele Herausforderungen mit sich, aber die letzten Jahre haben uns gelehrt, dass die Arbeit von zu Hause aus viele Vorteile hat, sowohl für Arbeitnehmer:innen als auch für Arbeitgeber.
Diversity, Equity, Inclusion, Belonging (DEIB)
Was oft übersehen wird, ist die Rolle, die hybride oder sogar vollständig auf Homeoffice gestützte Arbeitsmodelle in den Strategien von Organisationen zu Diversität, Gerechtigkeit, Inklusion und Zugehörigkeit (DEIB) spielen können. Flexible und hybride Arbeit kann – wenn sie richtig organisiert ist – ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu echter Chancengleichheit am Arbeitsplatz sein.
Als Erstes gilt es zu analysieren, was Mitarbeiter:innen an der Arbeit von zu Hause aus schätzen. Einer der größten Vorteile ist erwiesenermaßen die Zeit- und Geldersparnis durch den Wegfall des Arbeitsweges. Unternehmen, die in diesem Punkt unflexibel agieren, werden viele Talente aus der Gruppe der Millennials und der Generation Z entgehen.
Ein weiterer Vorteil von Remote Work ist die Möglichkeit, den eigenen Zeitplan individuell zu gestalten. Untersuchungen zeigen, dass mangelnder Gestaltungsfreiraum im Arbeitsalltag eine der Hauptursachen für Burn-out ist.
Insgesamt zehn oder mehr Stunden am Tag im Büro und im Auto zu verbringen, schränkt die Art und Weise, wie Mitarbeiter:innen sich um ihre geistige und körperliche Gesundheit, Betreuungspflichten, Besorgungen und viele andere Facetten ihres Lebens kümmern können, enorm ein. Hybrid- und Telearbeit erleichtern die Organisation der Kinderbetreuung erheblich, was dazu beitragen kann, das Burn-out-Risiko zu verringern.
Mögliche Nachteile von Remote Working
• Vereinsamung
• Auswirkungen auf die Gesundheit
• ineffizientes Arbeiten durch erhöhtes Ablenkungspotenzial
• fehlendes Team-Gefühl
• Isolation
• geringere Sichtbarkeit des/der einzelnen Mitarbeitenden
• schlechtere Work-Life-Balance
• fehlende Möglichkeiten für zwischenmenschliche Beziehungen unter den Kolleg:innen
Gemäß des Digital Work Index ist unser aller „New normal“ zunehmend hybrid. Hybrid Working steht demnach für Beschäftigte hoch im Kurs. Drei Tage Büro, zwei Tage Homeoffice lautet der häufige Wunsch der Arbeitnehmer:innen. Eine verpflichtende Rückkehr zur Präsenz im Job ist hingegen für viele Talente ein Kündigungsgrund (rund 60 %).
Die vielleicht größte Veränderung, die durch Remote Work eingeführt wurde, besteht darin, dass es die Art und Weise, wie Menschen interagieren und miteinander kommunizieren, grundlegend verändert.
Hybrides Arbeiten – das Modell der Zukunft?
Insofern ist Remote Work ein zweischneidiges Schwert, weshalb viele Mitarbeiter:innen und Organisationen ein hybrides Modell gegenüber einer vollständigen Remote-Arbeit deutlich bevorzugen. Mehr schriftliche als mündliche Gespräche zu führen, kann nämlich auch dazu beitragen, dass Mitarbeiter:innen, die in Besprechungen nicht ausreichend zu Wort kommen oder nicht nach ihrer Sicht der Dinge gefragt werden, auf dem schriftlichen Weg besser gehört werden.
Betrachtet man all diese Faktoren, wird klar, warum die meisten Arbeitnehmer:innen ein hybrides Arbeitsmodell bevorzugen:
- Es ist für sie finanziell sinnvoll,
- es gibt ihnen mehr Flexibilität,
- es wirkt sich positiv auf die geistige und körperliche Gesundheit aus,
- es hilft ihnen, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen und
- es kann sogar zu mehr Gleichberechtigung im Arbeitsumfeld führen.
Bei der Flexibilität am Arbeitsplatz geht es um viel mehr als die anhaltenden Debatten um Präsenz oder Remote Work. Bei wahrer Flexibilität geht es darum, die Zukunft der Arbeit neu zu denken und Arbeitsumgebungen zu fördern, in denen sich alle Mitarbeiter:innen trauen, sich mit ihrer ganzen Individualität einzubringen, unabhängig davon, womit sie sich identifizieren.
Wenn Sie eine Führungskraft sind, die wie viele andere mit den Umbrüchen in der Arbeitswelt zu kämpfen hat, überlegen Sie: Wie kann diese Art von Innovation am Arbeitsplatz die gelebten Erfahrungen aller Mitarbeiter:innen verbessern?
Homeoffice
Laut der aktuellen Studie „Voices of HR“ ranken 62 % von Österreichs HR-Verantwortlichen und -Manager:innen Homeoffice bzw. Remote Working unter ihren größten Stärken. Nur 8 % sehen darin eine ihrer derzeit dringlichsten Herausforderungen.
Tatsache ist, dass viele Mitarbeiter:innen auch nach der Corona-Krise die Möglichkeit haben möchten, in ihren eigenen vier Wänden zu arbeiten. Laut der von EY durchgeführten Studie „Home Office in Austria“ wären von Seiten der Arbeitnehmer:innen im Durchschnitt mindestens 1,9 Tage pro Woche wünschenswert.
Arbeitgeber müssen diesen Erwartungen entgegenkommen, wollen sie im Vergleich zum Mitbewerb attraktiv bleiben. Ergebnisse der BEST RECRUITERS 2021/22-Studie zur Recruiting-Qualität der 558 umsatz- und mitarbeiterstärksten Arbeitgeber in Österreich belegen: Lediglich 34 % erwähnen auf der Karriere-Website die prinzipielle Möglichkeit zu Teleworking – das entspricht einem vergleichsweise geringen Plus von 8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Verschmelzung von Berufs- und Privatleben
Arbeiten im Homeoffice – wo Beruf und Privatleben nebeneinander stattfindet – bedeutet für viele einen Perspektivenwechsel:
- bessere Work-Life-Balance trotz Arbeitsbelastung
- mehr Zeit durch den Wegfall längerer Arbeitswege oder Dienstreisen
- mehr selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten
- leichteres Abgrenzen von Kolleg:innen, mit denen die Kommunikation oder der Umgang nicht immer ganz rund läuft
Gleichzeitig möchten sich viele Menschen wieder vermehrt persönlich mit Kolleg:innen austauschen, spontane Zusammenkünfte im Arbeitsalltag erleben, von Führungskräften wieder bewusst wahrgenommen werden und öffentliche Wertschätzung für Leistungen erhalten.
Nun ist es für jedes Unternehmen an der Zeit, individuell zu überlegen: Was können wir tun, um den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter:innen auch nach Ende der Pandemie entgegenzukommen?
Hier einige Lösungsansätze:
- Bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen flexiblere Arbeitszeiten an.
- Etablieren Sie Remote Leadership.
- Pflegen Sie auch virtuell regelmäßigen Kontakt.
- Hören Sie verstärkt zu und handeln Sie agil.
- Bieten Sie Lerntools und Entwicklungsmöglichkeiten an.
- Halten Sie Ihre Unternehmenskultur und Kultur der Anerkennung und Wertschätzung aufrecht.
Zukunftsaussichten 2030
Eine von 16 Personen beabsichtigt bereits jetzt bis 2030 ihren Job zu wechseln. Bis dahin wird der Bedarf an Fachkräften und Techniker:innen in der grünen Technologie enorm ansteigen. Ebenso wird es zu einem steigenden Bedarf an Fotograf:innen kommen, um neue Wege der Kommunikation abdecken zu können.
Das Beschäftigungswachstum in hochqualifizierten Berufen wird zunehmen, während mittel- und geringqualifizierte Arbeitsplätze weiter abgebaut werden.