(Letztes Update Jänner 2024)
Jeder Mensch ist in sozialen Kontexten verankert, die unterschiedlich auf ihn einwirken. Mal erleben wir diese Kontexte als positiv, ein anderes Mal als negativ. Im privaten Rahmen können wir selbst darüber entscheiden, in welchen Kontexten wir uns bewegen. Im Beruf sind wir weniger flexibel. Denn dort leben und arbeiten wir mit unterschiedlichen Charakteren zusammen, die wir uns nicht (immer) aussuchen können.
Kommen Menschen beruflich mit unterschiedlichen Charakteren, Vorstellungen und Dispositionen zusammen, kann es zu Konflikten kommen. Halten diese Konflikte an, kann die angenehme Arbeitsatmosphäre nachhaltig beschädigt werden.
Doch es gibt Mittel und Wege, ein beschädigtes Arbeitsklima wiederherzustellen. Im besten Fall gestaltet man die Kommunikation innerhalb des Unternehmens so, dass es gar nicht erst zu anhaltenden Konfliktherden kommt. Am besten tritt man dazu in den direkten Austausch mit den Mitarbeitenden. Ein erfolgsversprechender Weg Konflikte aufzuspüren ist eine Mitarbeiterbefragung.
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Was macht ein gutes Arbeitsklima aus?
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Woran erkennt man ein schlechtes Betriebsklima?
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Warum ist eine positive Arbeitsatmosphäre so wichtig?
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Wie kann man das Arbeitsklima verbessern?
Ein Blick auf den Arbeitsklima Index 2021 zeigt, dass akuter Handlungsbedarf besteht, denn der psychische Stress der Beschäftigten ist enorm angestiegen.
2020 zeigte sich deutlich, welche Einflussfaktoren für Mitarbeiter:innen elementar bei der Arbeitszufriedenheit sind: Karriere, Arbeitsmarktchancen sowie der gesellschaftliche Status. Doch wie können Unternehmer:innen diese Faktoren zugunsten Ihrer Mitarbeiter:innen beeinflussen?
Was macht ein gutes Arbeitsklima aus?
Ihr Arbeitsumfeld kann einen großen Einfluss darauf haben, wie Sie sich bei Ihrer Arbeit fühlen. Deshalb ist es wichtig, einen Arbeitgeber zu finden, der eine positive Atmosphäre schafft und Sie ständig ermutigt. Ein positives Arbeitsumfeld kann Ihr Glücksgefühl steigern, Ihre Produktivität erhöhen und Ihr Umfeld motivieren.
Ein positives Arbeitsumfeld ist ein Arbeitsplatz, der die Sicherheit, das Wachstum und das Erreichen von Zielen der Mitarbeiter:innen fördert. Ein solches Umfeld ist für eine erfolgreiche Belegschaft am förderlichsten, da es die Mitarbeiter:innen dazu ermutigt, Bestleistungen zu erbringen. Unternehmen können eine Verbesserung des Betriebsklimas schaffen, indem sie sich auf ihre allgemeine Kultur konzentrieren. Dabei kann das Wachstum der Mitarbeiter:innen gefördert werden und dafür gesorgt werden, dass sich die Mitarbeitenden sicher und wohlfühlen.
Es gibt mehrere Faktoren, an denen man einen positiven Umgang miteinander erkennen kann. Nur, wenn man diese Faktoren versteht, kann man an deren Umsetzung arbeiten.
Positive Arbeitsumfelder werden garantiert durch:
1. Eine produktive Arbeitsatmosphäre. Ein ruhiges Umfeld erhöht die Konzentration und somit die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen. Produktive Arbeitsplätze sind reduziert und bieten sowohl optisch als auch auditiv wenig Ablenkung. Dadurch wird der Fokus mehr auf die Arbeit gelenkt.
2. Eine offene und ehrliche Kommunikation. Dieser Punkt betrifft alle Konfigurationen des Miteinander. Mitarbeiter:innen sollten sich untereinander genauso respektvoll und kollegial verhalten, als ob sie mit der Teamleitung oder der Firmenleitung sprechen.
Alle sollten in der Lage sein, offen miteinander zu kommunizieren, Fragen zu stellen und ein ehrliches Feedback einzuholen. Dazu gehört auch, dass man konstruktive Kritik äußern und selbst auch annehmen kann.
3. Mitarbeiter:innen, die eine Leidenschaft für Ihren Beruf haben und sich mit ihrem Enthusiasmus gegenseitig anstecken. Wenn Sie von einem Team umgeben sind, das für die Arbeit brennt, werden auch Sie zu Höchstleistungen angetrieben werden. Unser Arbeitsumfeld hat maßgeblich Einfluss auf unsere Performance.
4. Möglichkeiten zum (persönlichen) Wachstum. Gute Arbeit soll belohnt werden. Das kann finanziell sein, z. B. durch die Zahlung eines Bonus oder einer Gehaltserhöhung.
Wenn Mitarbeiter:innen das Gefühl haben, dass Ihre Arbeit wertgeschätzt wird und Einsatz sich lohnt, werden sie sich am Arbeitsplatz wohlfühlen.
Neben finanziellen Aspekten spielt auch das Lob eine Rolle. Gute Arbeit sollte beim Namen genannt und nicht als selbstverständlich abgetan werden.
5. Positives Denken aller Beteiligten. Ein positives Mindset kann Wunder bewirken. Projekte können aus dem Ruder laufen, Kund:innen können verärgert sein. Das passiert.
Selbst dann sollte man einen kühlen Kopf bewahren und positiv an die Sache herangehen. Mit der Attitüde Wir schaffen das! lässt sich ein Problem weitaus besser lösen als mit apokalyptischem Gebrüll.
6. Attraktive Work-Life-Balance. Eine positive Arbeitsumgebung gewährt eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben bzw. Freizeit.
Es gibt immer Zeiten, in denen der Beruf in unserem Leben präsenter ist. Aber er sollte niemals Überhand nehmen und unser Leben bestimmen.
Im Idealfall finden Mitarbeiter:innen die Erfüllung im Beruf und im Privatleben.
Woran erkennt man ein schlechtes Betriebsklima?
Ein toxisches Umfeld am Arbeitsplatz zuzulassen, kann dazu führen, dass das Unternehmen an Reputation einbüßt. Dennoch drücken viele Manager ein Auge zu. Und die Mitarbeiter:innen sind oftmals zu eingeschüchtert, um ihre Vorgesetzten auf das Drama im Büro aufmerksam zu machen.
An diesen Faktoren kann man ein schlechtes Betriebsklima erkennen:
- Hohe Fluktuation. Das offensichtlichste Symptom für ein toxisches Arbeitsumfeld ist die Fluktuation. Es ist eine Binsenweisheit, dass die Leute nicht ihren Job verlassen, sondern ihren Chef. Giftige Chefs schaffen ein giftiges Umfeld, das die Leute vertreibt.
Natürlich ist es besser, Probleme zu erkennen, bevor es so weit kommt. Halten Sie also die Kommunikation offen, damit Ihr Team weiß, dass es sich zuerst an Sie wenden kann.
- VETTERNWIRTSCHAFT. Sich auf Bekannte zu verlassen, mag zwar sicher erscheinen, aber eine Kultur der Vetternwirtschaft ist schädlich. Vorallem die Bevorzugung einiger Mitarbeiter:innen bei gleichzeitiger Verschiebung der Ziele für andere – ist ein Tabu. Positive Kulturen suchen nach unterschiedlichen Perspektiven und fördern gerechte Praktiken und Offenheit.
- Angst vor Vergeltung. Die Toxizität am Arbeitsplatz muss aus kultureller Sicht behoben werden. Wenn Sie den Verdacht haben, dass es ein Problem gibt, dann ist es wahrscheinlich auch eins. Und es muss schnell gelöst werden.
Führungskräfte müssen sich die Zeit nehmen, mit den Mitarbeiter:innen zu sprechen und nicht darauf warten, dass man es ihnen sagt. Die Organisationsstruktur sollte eine offene und ehrliche Kommunikation ermöglichen, ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen oder einem schlechten Ruf. Fragen Sie und fragen Sie oft!
- Flurfunk und Getratsche. Mitarbeiter beschweren sich oft bei ihren Kolleg:innen, anstatt das Problem auf dem richtigen Weg zu lösen. Viele Menschen glauben, dass diese Art von Büroklatsch in einer Arbeitsumgebung unvermeidlich ist, aber das stimmt nicht.
Klatsch und Tratsch entstehen, wenn die Teammitglieder nicht direkt miteinander über Probleme sprechen oder Bedenken äußern und diese angesprochen werden. Wenn Menschen sich nicht gesehen und gehört fühlen, entlädt sich ihre Unzufriedenheit in Beschwerden an ihre Kolleg:innen. Im schlimmsten Fall nimmt Flurfunk und Getratsche Züge von Mobbing an. Spätestens dann ist das Arbeitsklima vergiftet und es besteht Handlungsbedarf.
- Fehlendes Vertrauen zwischen Kolleg:innen. Halten Sie Ausschau nach fehlendem Vertrauen zwischen den Mitarbeiter:innen. Dies kann sich in Respektlosigkeit zwischen Teammitgliedern, dysfunktionaler Teamarbeit und mangelndem Engagement zur Erreichung gemeinsamer Ziele äußern. In Kulturen mit hohem Vertrauen fühlen sich die Mitarbeiter:innen wohl dabei:
- einander gegenüber verletzlich zu sein,
- bei Bedarf um Hilfe zu bitten, ohne ihre Schwächen zu verbergen und
- konstruktives Feedback zu geben, das zum Erfolg des Teams beiträgt.
Warum ist eine positive Arbeitsatmosphäre so wichtig?
Ein positives Arbeitsumfeld kann Wunder bewirken. Um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, ist es am wichtigsten, dass sich die Mitarbeiter:innen zufrieden fühlen. Denn wenn die Mitarbeitenden glücklich sind, geschehen erstaunliche Dinge in einem Unternehmen. Nachfolgend sind einige Merkmale eines positiven Arbeitsumfelds aufgeführt.
1. Höhere Effizienz und Produktivität
2. Zufriedenheit am Arbeitsplatz steigert die Kreativität
3. Erfolgreichere Mitarbeiter:innen
4. Weniger Stress ist gleichbedeutend mit höherer Produktivität
5. Zufriedene Mitarbeiter:innen haben weniger Angst vor Fehlern
Wie kann man das Arbeitsklima verbessern?
Es gibt zahlreiche Ansätze, wie man das Arbeitsklima verbessern kann. Allerdings gibt es einige Faktoren, die einen besonders großen Einfluss haben, auf die im Folgenden eingegangen wird.
Die optische Gestaltung des Büros
Die Gestaltung unseres Arbeitsumfelds hat einen weitaus größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden als wir annehmen. Ein gutes und modern gestaltetes Büro sollte in erster Linie den Komfort bedienen. Mitarbeiter:innen verbringen eine Menge Zeit im Büro und sollen sich dort wohlfühlen. Dazu gehören bequeme Sitzgelegenheiten sowie ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze.
Sofern die Räumlichkeiten es zulassen, sollte man auch über eine Küche nachdenken. Sie dient zudem als Treffpunkt, um das Teambuilding zu stärken.
Farben und Licht
Farben beeinflussen unsere Stimmung. Die physische Umgebung des Büros hat einen erheblichen Einfluss auf die Stimmung am Arbeitsplatz.
Das Hinzufügen lebendiger und farbenfroher Elemente verändert die Aura. Die Farben Blau und Grün werden mit Kreativität und Innovation assoziiert und sind eine beliebte Wahl für Bürowände. In ähnlicher Weise wird die Farbe Rot mit besserer Konzentration in Verbindung gebracht. Sie können Wände teilweise in Rot gestalten oder rote Elemente in bestimmten Räumen anbringen, um sich besser konzentrieren zu können.
Das Büro sollte gut beleuchtet sein. Mit der richtigen Beleuchtung lassen sich auch komplexe Arbeitsaufgaben besser bewältigen. Außerdem kann eine angemessene Beleuchtung ohne Blendung und Schatten Müdigkeit und Kopfschmerzen bei den Mitarbeiter:innen vorbeugen. Es ist auch von Vorteil, wenn in bestimmten Bereichen des Büros Tageslicht einfällt.
Pflegen Sie eine großartige Unternehmenskultur
Die Unternehmenskultur ist eine Verschmelzung von Unternehmenswerten, Führungsstil, internem Verhalten, interner Kommunikation, Unternehmensstruktur usw.
Die Art und Weise, wie das Unternehmen intern geführt wird, hat einen erheblichen Einfluss auf das Arbeitsumfeld. Es ist etwas, woran ständig gearbeitet werden muss, und es ist keine einmalige Angelegenheit. Der Aufbau einer gesunden Unternehmenskultur erfordert die Mitwirkung aller Mitglieder auf den verschiedenen Ebenen der Organisation.
Förderung von Wellness und Ernährung am Arbeitsplatz
Die Priorisierung von Gesundheit und Wellness ist am Arbeitsplatz von zentraler Bedeutung. Die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen hängt in erster Linie mit dem Zustand und dem Angebot des Arbeitsplatzes zusammen. Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass Sie nur sehr wenig tun können, um das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter:innen zu verbessern.
Aber das ist nicht der Fall. Wenn Sie erst einmal anfangen, dem Wohlbefinden Priorität einzuräumen, können einige kleine Veränderungen am Arbeitsplatz einen viel größeren Nutzen bringen.
Wenn Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, sollten Sie sich einige Fragen stellen:
- Haben Ihre Mitarbeiter eine gesunde Work-Life-Balance?
- Welche Initiativen hat Ihr Unternehmen zur Förderung des Wohlbefindens ergriffen?
- Sind Ihre Mitarbeiter:innen gestresst? Ist die Arbeitsbelastung angemessen?
- Gibt es in Ihrem Unternehmen ein angemessenes Corporate-Wellness-Programm?
- Bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen im Büro nahrhaftes Essen an?
Wenn diese Fragen nicht ausreichen, können Sie auch eine Umfrage durchführen, um verschiedene Gesundheitsprobleme bei Ihren Mitarbeiter:innen zu ermitteln.
Sie können mit kleinen Schritten beginnen, z. B. mit dem Angebot eines nahrhaften Frühstücks, Gehversammlungen, Stehpulten, Wellness-Aktivitäten, einer Wellness-App für Mitarbeiter:innen usw.
Zusammenfassung
Das Arbeitsklima ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens. Für Entscheider:innen sollte deutlich geworden sein, dass sich ein Blick auf das Klima zwischen den Mitarbeitenden durchaus lohnen kann. Eine gesteigerte Produktivität sowie höhere Kreativität sind Faktoren, die man nicht unberücksichtigt lassen sollte.
Der vorliegende Artikel sollte Ihnen erste Anhaltspunkte gegeben haben, welche Maßnahmen man gegen ein toxisches Klima einleiten kann.