In den ersten drei Teilen unserer FOR ALL-Serie haben wir bereits erfahren, was es braucht, um die Kernqualität Vertrauen, gelebte Werte und strategische Führungsqualitäten in einem Unternehmen zu entwickeln.
Wenn das Potenzial aller Mitarbeitenden durch Führungsqualität, gelebte Unternehmenswerte und Vertrauen voll entfaltet wird, steigt das Engagement und die Motivation der Mitarbeitenden, sich produktiv in eine Organisation einzubringen. Die Veränderung der Arbeitswelt durch Digitalisierung, Globalisierung sowie den Trend zu neuen Arbeitsformen führt dazu, dass Organisationen stetig innovativ bleiben müssen, um dem hohen Wettbewerbsdruck begegnen zu können. Innovation betrifft dabei die Produkte und Dienstleistungen, die internen Prozesse sowie die Zusammenarbeit. Eine höhere Effizienz und Profitabilität sind die Früchte der permanenten Innovationsarbeit einer Organisation.
Für eine gelebte Innovationskultur brauchen Organisationen eine kollektive Intelligenz und das Engagement aller Mitarbeitenden. Werden in Arbeitsplatzkulturen die Ideen von Mitarbeitenden nicht gehört, nicht ernst genommen oder nicht umgesetzt, werden die Motivation und das Engagement verschwinden – und mit ihnen die Mitarbeitenden. Engagierte Mitarbeitende werden ihre innovativen Ideen in einer anderen Organisation oder im eigenen Start-up umsetzen. Wenn die Mitarbeitenden aber in einer ermutigenden, inspirierenden und vertrauensbasierten Arbeitsplatzkultur Neues schaffen dürfen, werden auch die Ideenimpulse zunehmen und so die Innovationskraft steigen, sofern das Potenzial aller Mitarbeitenden entfaltet wird.
In diesem Download erfahren Sie anhand von Best-Practice-Beispielen, wie es ausgezeichneten Arbeitgebern gelingt, die Innovationskultur in ihrem Unternehmen zu stärken:
Wie bindet Ihre Organisation die Mitarbeitenden in die Entwicklung von Innovationen ein?
· Welche Maßnahmen unterstützen Ihre Mitarbeitenden dabei, Ideen zu generieren, untereinander auszutauschen und umzusetzen? Welche Rolle spielen hierbei die Führungskräfte Ihrer Organisation?
· Welche Ressourcen stellt Ihre Organisation den Mitarbeitenden zur Verfügung, um eine innovationsförderliche Kultur zu schaffen?
· Wie stellen Sie sicher, dass innovationsförderliches Verhalten erkannt und anerkannt wird? Wie geht Ihre Organisation mit Ideen um, die nicht umgesetzt werden?
· Wie wird eine große Vielfalt an Mitarbeitenden – unabhängig von ihrer Position und Teamzugehörigkeit – dazu motiviert, sich an Innovationen zu beteiligen?
· Gibt es Kennzahlen, die den positiven Einfluss Ihrer Innovationskraft auf Ihr Geschäft verdeutlichen?
In einem Pflegebetrieb stellte eine Pflegekraft während der Corona-Pandemie fest, dass es bei ambulanten Hausbesuchen mitunter sehr umständlich sein kann, notwendige Gegenstände – wie Desinfektionsmittel und Handschuhe – stets griffbereit zu haben. In einem Gespräch mit einer Kollegin zwischen Tür und Angel entstand die simple, aber geniale Idee einer Bauchtasche, die alle notwendigen Utensilien für Hausbesuche enthält.
Diese Idee wurde gemeinsam weiterentwickelt und an die Teamleitung weitergegeben. Die Teamleitung setzte sich für einen prompten Test-Durchlauf ein, der positive Effekte in Bezug auf die Zeitersparnis zeigte. Inzwischen haben in der Organisation alle Mitarbeitenden in der ambulanten Pflege eine eigene, personalisierte Bauchtasche erhalten.
Unsere Forschung hat ergeben, dass bestimmte kulturelle Gegebenheiten vorliegen müssen, um Innovationen entwickeln zu können, die aus allen Bereichen der Organisation kommen – wir definieren dies als Innovationskultur. Eine exzellente Innovationskultur ist das, was entsteht, wenn alle Mitarbeitenden dazu ermutigt, befähigt und dafür wertgeschätzt werden, neue und bessere Wege auszuprobieren – unabhängig davon, wer sie sind und was sie tun. Dadurch entsteht eine Win-win-Situation für die Mitarbeitenden und die Organisation, die zu einem deutlich besseren Erleben für Ihre Mitarbeitenden und zu einem Umsatzwachstum für Ihre Organisation führt.
5 Tipps, wie Ihre Organisation die Mitarbeitenden dabei einbinden kann, neue Ideen und Prozesse zu entwickeln, die zur realen Verbesserung des Arbeitsumfeldes und des Organisationserfolgs beitragen:
1. Hängen Sie sich nicht zu sehr an dem Wort „Innovation“ auf. Die besten Organisationen zeichnen sich durch die einzigartige Fähigkeit aus, alle ihre Talente in die Entwicklung neuer Ideen und besserer Vorgehensweisen einzubinden, die den Geschäftserfolg vorantreiben. Ob Sie dies nun „Befähigung“, „kontinuierliche Verbesserung“, „Innovation“ oder ganz anders nennen, spielt keine Rolle. Unabhängig davon, ob Ihre Mitarbeitenden Pflegekräfte oder Ingenieur:innen sind, ob Sie in der Technologiebranche oder im Finanzwesen tätig sind, Sie brauchen Ihre Mitarbeitenden, um agil zu sein und sich zu verbessern. Dabei geht es nicht darum, dass Ihre Buchhaltung neue Steuergesetze erfindet – sondern dass Ideen entwickelt werden, wie die eigene Arbeit oder die Organisation als Ganzes verbessert werden kann.
2. Machen Sie sich mit allen Voraussetzungen vertraut, die zur Förderung von Innovationen beitragen können. Vielleicht haben Sie Maßnahmen, die die Zusammenarbeit von Mitarbeitenden und den Austausch von Ideen erleichtern? Vielleicht stellen Sie Ressourcen wie einen physischen Raum für die Zusammenarbeit oder Zeit für Schulungen zur Verfügung, die die Ideen der Mitarbeitenden fördern? Vielleicht statten Sie Führungskräfte auf allen Ebenen Ihrer Organisation damit aus, auf die Ideen der Mitarbeitenden zu reagieren und einen klaren Weg zu schaffen, um sie voranzubringen? Wie greifen Ihre Maßnahmen ineinander, um alle Winkel der Organisation und Positionen innerhalb der Organisation zu erreichen? Denken Sie immer an die Intention und die gewünschten Ergebnisse der Maßnahmen. Eine klare Kommunikation hilft dabei, Innovation bewusst zu fördern und nicht nur zufällig geschehen zu lassen.
3. Ermutigen Sie zu innovationsförderlichem Verhalten – und honorieren Sie es auch. Denken Sie an reale Beispiele, um sich diesen Punkt zu verdeutlichen. Bedenken Sie dabei den kompletten Lebenszyklus von Innovationen in Ihrer Organisation, um den gesamten Prozess zu verstehen. Wie erkennen und belohnen Sie zum Beispiel erfolgreiche Innovationen? Was passiert, wenn Sie etwas Neues ausprobieren, das Ergebnis jedoch kein Erfolg ist? Was passiert mit Ideen, die nicht umgesetzt werden? Gibt es eine Feedbackschleife für diese Ideen? Anerkennt Ihre Organisation die Mühe, die es gekostet hat, auf eine bestimmte Idee zu kommen?
4. Berufen Sie sich auf konkrete Erfolgsgeschichten, die beweisen, dass innovative Ideen bei Ihnen gleichsam in der Luft liegen. Wie genau kommen diese Beispiele jeweils der Organisation zugute? Innovation aus jedem Winkel der Organisation ist etwas Wunderbares. Innovationen stechen dabei sogar noch mehr hervor, wenn Ihnen Beispiele einfallen, die nicht nur auf eine bestimmte Gruppe von Personen beschränkt sind – zum Beispiel nur auf Ideen der Geschäftsführung oder Ihres Forschungs- und Entwicklungsteams. Beispiele von Personen in Funktionen, in denen Innovation nicht als Teil der täglichen Arbeit angesehen wird, sind besonders interessant. Sie zeigen, dass Innovation Teil Ihrer Kultur ist und nicht nur Teil der Stellenbeschreibung einzelner Mitarbeitender.
5. Arbeiten Sie mit aussagekräftigen Kennzahlen. Besonders interessant ist es, zu sehen, wie viele Mitarbeitende an den Maßnahmen teilgenommen haben oder wie Sie die Auswirkungen der Innovationskultur quantifizieren können. Durch die Kennzahlen haben Sie die Gelegenheit, sich von anderen Organisationen abzuheben, denn viele Organisationen haben vermutlich ähnliche Ansätze für Innovationen. Belege dafür, dass Ihre Mitarbeitenden in hohem Maße an Ihren Maßnahmen beteiligt sind und dass diese einen positiven Einfluss auf Ihre unternehmerische Tätigkeit haben, rücken hingegen das Einzigartige Ihrer spezifischen Innovationskultur in den Fokus.