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Führungslos im Ehrenamt - Wieso klappt das?

Support Ukrain

Es ist eine unglaubliche Energie, die man in ehrenamtlichen Tätigkeiten erleben kann.

Unser Kollege Christian Trübenbach von Great Place to Work®, sonst in der Funktion des Senior Culture Coaches tätig, hat kurz nach Gründung des Vereins „Support Ukraine Now Upper Austria“ wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine seinen „Tag des Ehrenamtes“ (alle Mitarbeitenden bei GPTW haben pro Jahr einen Sonderurlaubstag für solche ehrenamtlichen Unterstützungen in ihrer Arbeitszeit eingeplant) in Linz genutzt, um hier für geflüchtete Personen aus der Ukraine mit anzupacken.

„Man kommt in der Sammelstation an und ist innerhalb kürzester Zeit Teil des Teams. Nach 10 Minuten fühlt man sich automatisch schon als Teamleader, da neue Ehrenamtliche kommen und nach Arbeit fragen, die man dann ganz automatisch zuteilt bzw. die Tasks erläutert“, so beschreibt Christian sein „Onboarding“. Und genau das ist das Faszinierende an seinen Erlebnissen: die Organisation ist eigentlich anarchisch, sie kommt ganz ohne „Chef:in“ aus, dennoch herrscht kein Chaos, man findet sehr schnell seinen Unterstützungspart.


Sinn schafft den Teamgeist

Woran liegt es nun, dass solche Organisationen ohne disziplinarische Führung auskommen? Einfach zusammengefasst: alle haben ein gemeinsames Ziel. In diesem Fall Menschen zu helfen. Es gibt also einen ausgeprägten Purpose, der die Menschen zusammenhält und engagiert anpacken lässt.

Darüber hinaus vertraut man drauf, dass Dinge geschehen und es am Ende zu einem positiven Resultat kommt, über das man sich freuen kann. Im Positive Leadership nennt man diesen Zustand „Accomplishment“, was sich im Falle der Flüchtlingshilfe darin ausdrückt, dass zum Beispiel Kartons mit Hilfsgütern gepackt und auf Paletten abholbereit stehen oder man direkt in die dankbaren Augen der ersten angekommenen Geflüchteten schaut, die sich gerade ein paar Spenden abholen.

christianlinzukraine


Natürlich gibt es im Doing auch mal zwischenmenschliche Spannungen. Aber anders als in einem Unternehmen gibt es keine Teamleitung oder eine ähnliche Institution, an die man sich wenden kann. Man muss es selbst ansprechen, wenn es einem wichtig für das tägliche Miteinander ist. Und am Ende hat man mehr das Gefühl eines „WIR“ als eines „ICHs“, Sinn kann also auch zu Teamgeist führen. Und noch ein Benefit: das Selbstmanagement wird gefördert und damit ist das Engagement vorhanden.


Alle Menschen können ihre Potentiale heben

Beim Packen von Schachteln und Sortieren von Kleidern oder der Akquisition von neuen Spendengütern können alle ihre Potentiale ausschöpfen. Und das zeigen unsere Forschungen: umso mehr Freiheiten Menschen haben, Dinge neu auszuprobieren, umso erfolgreich ist auch die Organisation. „Wenn man den Aufbau einer solchen jungen, man kann durchaus sagen, agilen Organisation sieht, fragt man sich: warum verlieren viele Unternehmen im Laufe der Zeit diesen Drive?“, meint Christian, der versucht, jede freie Minute zu nutzen, um mit seinen Fähigkeiten und seiner Energie zu unterstützen.

Apropos Drive: Der Verein Support Ukraine Now Upper Austriahat sich nach ein paar Wochen schon zu einer Multifunktions-Organisation entwickelt: weit mehr als 100 Tonnen Hilfsgüter wurden binnen nur 3 Wochen privat gesammelt und Richtung Ukraine verfrachtet, nun schauen auch täglich mehr und mehr Geflüchtete direkt in der Sammelstelle vorbei und decken sich mit den nötigsten Dingen für den Alltag ein. Mit dem „Cafe Kiew“ hat eine Begegnungszone für Ukrainer:innen eröffnet, die die Menschen zusammenbringt, Deutschkurse anbietet und sich um das Wohl aller kümmert.

Und auch Unternehmen können ihre Potentiale heben: für durch Great Place to Work®  zertifizierte Unternehmen wie zum Beispiel DHL Express (Austria) GmbH und Transgourmet Österreich GmbH ist die Hilfe selbstverständlich. Diese Unternehmen bringen ihre Kompetenzen mit ein, viele Unternehmen haben auch firmeninterne Teams gebildet, die Spendensammlung zentral organisieren.



DHL-Express bereitet die Auslieferung von Spenden vor


Generation Freiwillig

In den letzten Tagen und Wochen habe auch ich wortwörtlich Hand angelegt und bin meinem Gefühl gefolgt um mich in der Krise nützlich zu machen.
Ich bin Anna, Content Creator bei Great Place to Work®.
Schon in früheren Jahren, so etwa 2015, habe ich im Bereich der Hilfe für Geflüchtete mitgearbeitet, dieses Mal geht mir die Sache aber besonders nahe.

Bei meiner ersten Schicht in der Ankunftshalle am Hauptbahnhof Wien, herrscht auf den ersten Blick pures Chaos. Wer für welche Aufgaben zuständig ist? Pläne gibt es, doch die sich ständig verändernden Umstände und das hastige, geschäftige Treiben am Bahnhof zwischen Geschäften, Reisenden und Verkehr machen die Organisation beinahe unplanbar. Dennoch läuft alles nach kurzer Zeit wie am Schnürchen.

Die Devise ist einfach: wer anpacken will und spontan ist, findet etwas zu tun. Diejenigen, die Sehen und Erkennen wo Platz für Innovation und Improvement ist, sorgen dafür, dass dies auch integriert wird. Ehe ich mich versehe, koordiniere ich die Lagerung angekommener Hilfsgüter, zwischendurch schmiere ich Brote.

Die Menschen mit denen ich hier spreche kommen aus allen Lebenslangen, Altersgruppen, Ländern und Hintergründen. Hakam kommt aus dem Irak. Vor einigen Jahren wurde er von den Freiwilligen in Österreich aufgenommen, jetzt will er ein bisschen Unterstützung zurückgeben.

Fast täglich ist Hakam am Hauptbahnhof als Helfer tätig. Eine junge Frau leistet nebenbei Beeindruckendes. Vor einigen Wochen hat Sie hier am Hauptbahnhof als Helfer:in begonnen – inzwischen koordiniert Sie von A bis Z. Wie sich das ergeben hat?
Teamgeist, Selbstmanagement und Drive – Das Erkennen des eigenen Potentials.


Internationale Solidarität und Innovation

Diese Initiative und die scheinbar unendliche Energie, mit der die Menschen einander helfen, überschreitet alle Grenzen.
Mein Freund Julek lebt in Polen, nahe an der ukrainischen Grenze. Nachts hört er den Krieg ganz besonders laut. Stilles Zusehen ist für seine Generation aber undenkbar. Innerhalb weniger Tage gründete er gemeinsam mit jungen polnischen und ukrainischen Menschen die Organisation UkrAid, welche Güter und Menschen über die Grenzen bewegt.

Auch diese Bewegung war Anfangs chaotisch, nur eine Idee, umgesetzt durch eine bunt zusammengewürfelte Bande, die eines zusammengeschweißt hat: Der Sinn etwas zu bewegen.

Nach ein paar Wochen des Mitwirkens ist aber trotz oder gar gerade durch agiles Arbeiten eines sichtbar: es etablieren sich Verantwortlichkeiten, bspw. gibt es in Linz einen Lagermeister, einen Akquisiteur, eine Wohnraumvermittlerin etc.. Dennoch gibt es in diesem Sinne keine definierte Führungskraft, wichtige Entscheidungen werden gemeinsam gefällt. Und es funktioniert, weil man sich vertraut und in der Sache (dem Sinn) einig ist.

Genau dieser Sinn kann Vorbild für Unternehmen sein, um Potentiale und Motivationen zu entfalten und zum Leben zu bringen.

Hier können Sie spenden:

www.suunow-ua.com

www.vinzirast.at

https://www.caritas.at/spenden-helfen/auslandshilfe/katastrophenhilfe/laender-brennpunkte/ukraine/wie-kann-ich-helfen

https://nachbarinnot.orf.at/



willkommen@greatplacetowork.at
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