(Letztes Update Jänner 2024)
Was war denn der letzte Social-Media-Beitrag eures Unternehmens? Ging es um euer Produkt oder eure Dienstleistungen? Oder ging es um eure Mitarbeitenden?
Wie oft berichtet ihr in euren sozialen Netzwerken über eure Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (wenn ihr es überhaupt tut)?
Soziale Medien sind eines der wichtigsten Instrumente, mit denen ein Publikum sofort und in Echtzeit erreicht werden kann. Doch obwohl Millionen von Unternehmen über Accounts in den Social Media verfügen, werden zwei entscheidende Faktoren allzu oft übersehen:
- Social Media sind sozial, d. h. sie sind als zweiseitige Konversation gedacht, nicht als einseitige Zusendung von Informationen.
- Die Vermarktung eurer Mitarbeiter:innen und Unternehmenswerte ist genauso wichtig wie die Vermarktung eurer Waren und Dienstleistungen.
Weitere Tipps, wie ihr Social Media für euer Employer Branding nutzen könnt, finden ihr in unserem Social Media Guide.
Warum ihr Posts eurer Mitarbeiter:innen in den sozialen Medien veröffentlichen solltet
Die Veröffentlichung von Mitarbeiterberichten in den Social Networks zeigt potenziellen Bewerber:innen, was sie von eurer Unternehmenskultur erwarten können. Außerdem ist sie kosteneffizient und auch mit einem dislozierten Team möglich.
Immer mehr Verbraucher:innen möchten, dass ihr Geld an Unternehmen geht, die ihren Werten entsprechen. Eine Studie der PR-Firma 5W aus dem Jahr 2020 ergab Folgendes:
- 71 % der Verbraucher:innen kaufen lieber bei Marken, deren Werte sie teilen.
- Diese Zahl steigt bei den Millennials auf 83 % an.
Dieser Wunsch nach Übereinstimmung gilt auch für Arbeitnehmende, die zunehmend nach Arbeitsplätzen suchen, die ihren persönlichen Werten entsprechen.
Unsere eigene Great Place to Work®-Studie hat ergeben, dass es drei Schlüssel für die Mitarbeiterbindung gibt, darunter das öffentliche Ansehen des Unternehmens und das Gefühl der Sinnhaftigkeit, das die Tätigkeit dort vermittelt. Darüber hinaus nennen die Mitarbeitenden der Generation Z ein herzliches Willkommen und einen Arbeitsplatz, an dem auch auf die psychische Gesundheit geachtet wird, als die wichtigsten Entscheidungsfaktoren bei der Bewerbung um eine ausgeschriebene Stelle.
Deshalb ist es auch so wichtig, die Geschichten Ihrer Mitarbeitenden in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Durch die Veröffentlichung von Mitarbeiterstorys in den Social Media können Sie Ihre Unternehmenskultur und Ihre Werte präsentieren und Kund:innen und potenzielle Mitarbeiter:innen gleichermaßen ansprechen.
Aber wie könnt ihr die Geschichten eurer Mitarbeitenden authentisch und ansprechend präsentieren, wenn euer Team disloziert ist?
Im Folgenden findet ihr fünf Möglichkeiten, wie ihr Mitarbeitergeschichten in eure Social-Media-Strategie einbinden könnt, die sowohl für ortsferne als auch für Büro-Arbeitsplätze geeignet sind, mit Beispielen von Certified™-Betrieben der Austria’s Best Workplaces.
Wie man Mitarbeitergeschichten in Social Media verbreitet
1. Teilt Zitate von Mitarbeiter:innen über ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz
2. Ermutigt eure Mitarbeitenden, ihre Geschichten auf ihren privaten Social-Media-Accounts zu teilen
3. Nutzt etablierte Thementage, um eure Reichweite zu maximieren
4. Entwickelt eine Mitarbeiter-Spotlight-Serie mit Blog-Interviews
5. Holt eure Mitarbeiter:innen in Video-Interviews vor den Vorhang
6. Produziert einen kleinen Imagefilm zur Unternehmens- und Arbeitgebermarke
7. Lasst eure Social-Media-Kanäle direkt von euren Mitarbeiter:innen „bespielen“
1. Teilt Zitate von Mitarbeiter:innen über ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz
Wenn ihr möchtet, dass eure Mitarbeitenden ihre Geschichten teilen, ist es am effektivsten, sie darum zu bitten! Schickt euren Mitarbeiter:innen eine E-Mail und fragt sie, ob sie ein kurzes Zitat einreichen möchten, in dem sie ihre Erfahrungen mit der Arbeit in Ihrem Unternehmen beschreiben. Indem ihr einige kurze und prägnante Zitate weitergebt, gewinnen Bewerber:innen und potenzielle Kund:innen, die auf euren Seiten landen, auf einen Blick einen Eindruck vom Unternehmensalltag.
Hier ein sympathisches Beispiel von Niceshops.
Einige Leitfragen für eure Mitarbeitenden, die Zitate einreichen möchten, könnten sein:
- Was ist es, das ihr bei [Name der Organisation einfügen] am meisten schätzen?
- Wie würdet ihr die Kultur bei [Name der Organisation einfügen] beschreiben?
- Warum könnt ihr empfehlen, bei [Name der Organisation einfügen] zu arbeiten?
Tipps: Wenn ihr bereits ein Great Place to Work-zertifiziertes Unternehmen seid, habt ihr vielleicht schon einige Mitarbeiterzitate in den Abschnitt „Was Mitarbeitende sagen“ auf eurer Unternehmensprofilseite auf unserer Website eingetragen – ihr müsst das Rad also nicht neu erfinden!
2. Ermutigt eure Mitarbeitenden, ihre Geschichten auf ihren privaten Social-Media-Accounts zu teilen
Eure Mitarbeiter:innen sind eure besten Botschafter! Es gibt keine authentischere Art und Weise, für eure Arbeitgebermarke zu werben, als wenn Mitarbeitende ihre persönlichen Geschichten auf ihren privaten Seiten teilen. Es ist für euch auch eine fantastische Möglichkeit, deren Netzwerk zu erreichen und Mitarbeiterempfehlungen zu fördern. Mitarbeitende werben auf diese Weise nicht nur für euch als großartigen Arbeitgeber, sondern entwickeln ganz nebenbei auch eure attraktive Arbeitgebermarke.
Zögert nicht, mit euren Mitarbeiter:innen zusammenzuarbeiten – einige von ihnen werden anfangs vielleicht Unterstützung und Anleitung brauchen. Sie wissen vielleicht nicht, was und wann sie es teilen sollen. Schickt ihnen einen kurzen Leitfaden mit den wichtigsten Hashtags, Beispielen und Tipps zur Zeitplanung. Macht es ihnen leicht!
So haben beispielsweise Mitarbeitende von DHL ihre individuellen Unternehmenserfahrungen geteilt und dabei relevante Hashtags und Brandings verwendet.
3. Nutzt etablierte Thementage, um eure Reichweite zu maximieren
Globale Thementage (oder sogar Themenwochen oder -monate) sind eine Goldmine für die sozialen Medien. Sie bieten euch nicht nur ein gezieltes inhaltliches Thema, sondern ermöglichen es euch auch, an einer weltweiten Diskussion teilzunehmen und so ungleich mehr Menschen zu erreichen.
Tage wie der Employee Appreciation Day, der Certification Nation Day oder der World Mental Health Day sind perfekte Gelegenheiten, um zu zeigen, wie euer Unternehmen die Welt verbessert – vor allem, wenn ihr diese wichtigen Themen direkt mit den Geschichten eurer Mitarbeitenden verbinden könnt.
Schaut euch zum Beispiel an, wie Fronius und willhaben spezielle Initiativen für Social Media nützen.
4. Entwickelt eine Mitarbeiter-Spotlight-Serie mit Blog-Interviews
Möchtet ihr die Erfahrungen eurer Mitarbeiter:innen auf euren Social-Media-Kanälen hervorheben? Entwickelt eine Serie! Nehmt euch im Laufe des Monats etwas Zeit, um eure Mitarbeitenden zu interviewen, und veröffentlicht die Interviews regelmäßig.
Ihr könnt eine Reihe von Fragen entwickeln, die ihr für jedes Interview verwendet, oder ihr könnt die Fragen an die Erfahrungen der einzelnen Mitarbeiter:innen anpassen. Auch der Humor sollte dabei nicht zu kurz kommen.
Denkt daran, eine markante – und über die gesamte Serie hinweg gleichbleibende – visuelle Identität zu verwenden, damit potenzielle Bewerber:innen eure Stellen auf einen Blick erkennen können. Kontinuität ist der Schlüssel! Wenn ihr jeden Monat ein Interview veröffentlicht, steigert sich eure Glaubwürdigkeit als Arbeitgeber und erhöht die Authentizität der Serie. Und vergesst nicht, in den Social-Media-Beiträgen einen Link zu euren letzten Stellenangeboten einzufügen!
Hier noch einige Namensvorschläge für die Spotlight-Serie eurer Mitarbeitenden:
- Ein Tag im Arbeitsleben bei [Name der Organisation einfügen]
- Mitarbeiter-Spotlight [Name der Organisation einfügen]
- Trefft das Team von [Name der Organisation einfügen]
- Karriere-Spotlight [Name der Organisation einfügen]
5. Holt eure Mitarbeiter:innen in Video-Interviews vor den Vorhang
Dahinter steht das gleiche Konzept wie oben, aber in Form von Videos! Videoinhalte sind seit Jahren das ansprechendste Format auf Social-Media-Plattformen, denn unser Gehirn erinnert sich eher an Bewegtbilder als an Gelesenes. Millennials und die Generation Z lieben dieses Format und haben damit TikTok zur meistgeladenen App im Jahr 2021 gemacht. Aus diesem Grund nutzen viele Unternehmen Videos, um ihre Mitarbeiter-Erfahrung zu fördern.
Verpasst den Trend nicht! Beachtet dabei jedoch einige wichtige Regeln:
- Die Videos sollten nicht länger als 3 Minuten sein.
- Stellt sicher, dass der geteilte Inhalt für mehrere Zwecke wiederverwendbar ist.
- Fügt Untertitel ein (85 % der Facebook-Videos werden ohne Ton angeschaut).
- Achtet auf eine gute Tonqualität: Vermeidet Hintergrundgeräusche oder Echos.
- Kein Drehbuch: Das Ablesen von einem Skript schadet der Authentizität, die ihr ja gerade vermitteln wollt. Bleibt natürlich!
Tipps: Wenn ihr ein Great Place to Work-zertifiziertes Unternehmen seid und bereits einige Mitarbeitervideos habt oder darüber nachdenkt, eines zu erstellen, vergesst nicht, diese in euer Unternehmensprofil auf unserer Website aufzunehmen, um mehr Bewerber:innen zu erreichen.
6. Produziert einen kleinen Imagefilm zur Unternehmens- und Arbeitgebermarke
Seid ihr bereit, in die Erstellung eines allgemeinen Unternehmensvideos zu investieren? Bittet eure Teammitglieder aus verschiedenen Abteilungen, an einem Erfahrungsvideo mitzuwirken. Das ist zugleich eine fantastische Gelegenheit, eure (brandneuen) Büros und all eure großartigen Vorteile und Vergünstigungen zu präsentieren. Wenn ihr zeigt, wie wunderbar sich eure Mitarbeiter:innen in dieser Umgebung entwickeln, stärkt das die Glaubwürdigkeit, und wenn ihr eure Mitarbeitenden zur Teilnahme einladet, wird das den unternehmensinternen Stolz beflügeln!
Schaut euch die wunderbaren Unternehmensvideos von GLS und Fundermax über deren großartige Kultur an. Auch ihr könnt einen solchen Film erstellen und mit Gewinn für eure Einstellungskampagnen verwenden.
7. Lasst eure Social-Media-Kanäle direkt von euren Mitarbeiter:innen „bespielen“
Übergebt eure(n) Account(s) an eure Mitarbeitenden und lasst sie für sich selbst sprechen. Das Ergebnis kann z. B. ein „Ein Tag im Leben“-Beitrag auf TikTok, ein interaktiver Twitter-Chat oder eine „Ask Me Anything“-Story auf Instagram sein.
Es kann natürlich sein, dass euer PR- und Kommunikationsteam es nicht gutheißt, wenn ihr die Zügel eurer Markenkonten blindlings aus der Hand gebt. Aber wenn die Mitarbeitenden und das Marketingteam gemeinsam an der Botschaft arbeiten, können sie sich umso kreativere Mitarbeitergeschichten einfallen lassen, die gleichzeitig näher an der „Quelle“ und damit authentischer sind.
